Zwei Wochen nachdem die französischen Marktwächter der „Agence nationale des fréquences“ (ANFR) Apple unter Androhung eines umfangreichen Geräte-Rückrufes dazu aufforderten, eine Lösung für die zu stark strahlende iPhone-12-Modelle zu finden, soll Apple die staatliche Stelle mit der Vorabversion einer iOS-Aktualisierung versorgt haben, die eben jenen Eingriff vornimmt.
Dies meldet die Nachrichtenagentur Reuters heute unter Berufung auf anonyme Quellen innerhalb des französischen Digitalministeriums. Damit ist Apple der Aufforderung der Frequenzagentur überraschend schnell nachgekommen.
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Apple reagiert überraschend schnell
Die ANFR, die für die Verwaltung des französischen Frequenzspektrums zuständig ist und die Zulassung von drahtlosen Kommunikationsgeräten überwacht, hatte beim 2020 vorgestellten iPhone 12 zu hohe Strahlungswerte festgestellt und war daraufhin auf Apple zugegangen. Würde der iPhone-Konzern, so die Ansage der Marktwächter, nicht alle „verfügbaren Mittel einsetzen“, um die so genannten SAR Warte des iPhone 12 unterhalb der maximal zulässigen Höchstwerte zu bekommen, würde man einen Rückruf aller bereits verkauften iPhone 12 durchsetzen.
Dies wäre nicht nur ein kostspieliges Unterfangen für Apple Frankreich geworden, sondern hätte sich in weiteren europäischen Ländern wiederholen können. Auch deutsche Marktwächter beobachten den Fall in Frankreich gerade mit Argusaugen.
Europaweites Update erwartet
Anstatt es auf ein Einschreiten der ANFR ankommen lassen zu haben, hat Apple jetzt also ein iOS-Update zur Prüfung eingereicht, das voraussichtlich europaweit ausgerollt werden dürfte.
Konkret hatte die ANFR bemängelt, dass der Maximalwert von 4 Watt/kg Strahlung in benachbartes Gewebe vom iPhone 12 überschritten wurde. Dieses soll in unmittelbarer Körpernähe auf über 5,7 Watt gekommen sein.