Der „Open to Work“-Button auf LinkedIn kann die Erfolgschancen bei der Jobsuche stark beeinträchtigen. Und das, obwohl er eigentlich das Gegenteil bewirken soll. Wir erklären dir, warum das Symbol nicht immer ratsam ist.
Der sogenannte Open to Work-Button auf LinkedIn ist eine Funktion, mit der Menschen auf ihrem Profil anzeigen können, dass sie auf Jobsuche sind. Was in der Theorie ein Boost für potenzielle Stellenangebote sein soll, könnte in der Realität allerdings genau das Gegenteil bewirken. Das zumindest berichtete kürzlich ein ehemaliger Google-Recruiter gegenüber CNBC.
Open To Work-Funktion auf LinkedIn sendet die falschen Signale
„Für einen Personalverantwortlichen wirkt das wie Verzweiflung“, erklärt Nolan Church, der nun CEO des Talentmarktplatzes Continuum ist. Das Open to Work-Symbol sei die größte rote Fahne auf LinkedIn. Auf X (ehemals Twitter) bezeichnete er die Funktion zudem als schlimmstes Social-Media-Feature, das jemals in die Produktion gebracht wurde.
Recruiting sei wie eine Verabredung, so Church. Man müsse der anderen Seite das Gefühl geben, dass man exklusiv ist. Die Unternehmen sollen sich um die Zusammenarbeit bemühen und um die Kandidaten kämpfen.
Das Open to Work-Badge sendet allerdings offensichtlich genau gegenteilige Signale. Statt Exklusivität signalisieren Bewerber Personalverantwortlichen, dass sie jeden Job annehmen – egal wer sich bei ihnen meldet. Sie glauben, dass „die besten Leute nicht auf der Suche nach einem Job sind“, so Church. Man müsse sie herauslocken.
Networking als beste Chance für einen neuen Job
Auch die Gründerin und CEO des Personalvermittlungsunternehmens TalentPerch vertritt offenbar eine ähnliche Meinung. In einem Blogbeitrag für BuiltIn vergleicht auch sie die Jobsuche mit Dating: „Indem Sie Ihre Stellensuche öffentlich machen, sagen Sie im Grunde: „Hey, übrigens, ich bin nicht nur an Ihnen interessiert – ich bin an allen interessiert.“
Während Bewerber nicht verzweifelt wirken sollten, sei es aber auch wichtig, keine Angst oder Habgier zu zeigen, egal wie gut die eigenen Zeugnisse und Referenzen auch sein mögen. Denn auch das könnte die Aussicht auf einen neuen Job verringern.
Um die Erfolgschancen zu steigern, sollten Arbeitnehmer stattdessen mehr Zeit in Networking investieren – und das bereits, wenn sie noch gar nicht auf der Suche nach einer neuen Stelle sind. „Die meisten Menschen wissen, dass der effektivste Weg, einen Job zu bekommen, über jemanden führt, den man kennt“, so Rooney.
Laut einer LinkedIn-Umfrage finden so 85 Prozent aller Suchenden einen neuen Job. Außerdem hat sie noch einen Tipp für alle, die sich um eine neue Arbeit bemühen: Personalverantwortliche brauchen Bewerber:innen mehr als umgekehrt. „Tun Sie so, als ob Sie nicht verfügbar wären, und stärken Sie Ihr Selbstvertrauen.“
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