Mit dem Projekt „Gigabit Innovation Track“ (GINT) will die O2-Mutter Telefónica die Bereitstellung von stabilen 5G-Geschwindigkeiten für Bahnreisende untersuchen. Als Kooperationspartner sind neben der Deutschen Bahn der Netzausrüster Ericsson und der Funkturmbetreiber Vantage Towers mit im Boot. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) steuert zudem 6,4 Millionen Euro an Fördermitteln bei.

Bilder: DB / Lautenschläger

Für ihren Praxistest haben die Kooperationspartner eine zehn Kilometer lange Bahnstrecke in Ostdeutschland gewählt. Insgesamt 13 mit jeweils knapp 800 Metern Abstand aufgestellte Mobilfunkmasten sollen gewährleisten, dass sich innerhalb der Züge Gigabit-Übertragungsraten für Telefon- und Netzwerkverbindungen nutzen lassen.

Mobilfunkmasten müssen enger gestellt werden

Dieser vergleichsweise enge Abstand zwischen den einzelnen Mobilfunkmasten ist nötig, weil die sich für besonders schnelle Datenverbindungen eignende 3,6-Gigahertz-Frequenz eine Reichweite von lediglich 500 bis 1000 Metern aufweist. Um diese Anforderung schnell und flexibel zu erfüllen, werden neuartige Mastkonzepte genutzt, die auf die herkömmlichen Betonfundamente verzichten und lediglich mithilfe von Ankerpfählen im Boden fixiert werden. Spezielle Untergestelle sollen dabei zudem die Verwendung an Böschungen wie etwa einem Bahndamm ermöglichen.

Der Mitte November begonnene Bau der Teststrecke soll bereits zum Ende des Jahres abgeschlossen sein. Für das Frühjahr 2024 sind dann die ersten Testfahrten geplant. Dabei kommt unter anderem ein „Advanced Trainlab“ genannter Versuchszug der Deutschen Bahn zum Einsatz, der die Strecke bei seinen Messfahrten mit Geschwindigkeiten von bis zu 140 Stundenkilometern passiert. Mit einer Präsentation der Ergebnisse darf man dann später im kommenden Jahr rechnen.

Stabile und einigermaßen flotte Mobilfunk- und Internetverbindungen auf Bahnreisen sind in vielen Bereichen Deutschland von 5G abgesehen immer noch ein Wunschtraum.

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