Pro Jahr stellt die Deutsche Bahn bislang über fünf Millionen BahnCards aus Kunststoff aus – ein riesiger Plastikberg, der nur ein Jahr später wieder reif für die Deponie ist und von vielen regelmäßigen Bahn-Kunden gar nicht mehr aktiv eingesetzt wird.
Abschaffung in zwei Schritten
Damit soll nun Schluss sein. Wie die Deutsche Bahn angekündigt hat, wird das Unternehmen ab dem kommenden Jahr gänzlich auf die Ausgabe einer Kunststoff BahnCard verzichten und den Nachweis der Berechtigung zur Ermäßigung zukünftig vor allem in digitaler Form bereitstellen.
So hat der Beförderer in einer Stellungnahme gegenüber der Deutschen Presseagentur (DPA) zu Protokoll gegeben, dass die genannten Probe BahnCards aus Kunststoff bereits zum heutigen Fahrplanwechsel abgeschafft werden. Zum zweiten Halbjahr 2024 sollen dann gar keine BahnCards im Kreditkartenformat mehr ausgegeben werden.
Geänderte Nutzungsverhalten bei 60%
Damit reduziert die Bahn nicht nur den anfallenden Kunststoffabfall, sondern geht auch auf das geänderte Nutzungsverhalten der Fahrgäste ein. 60 Prozent der BahnCard Besitzer sollen schon jetzt dazu übergegangen sein, nur noch die digitale Ausgabe der BahnCard zu nutzen.
Die digitale Ausgabe hätte nicht nur den Vorteil, weniger Müll zu produzieren, auch sei ein Verlust der BahnCard oder das Vergessen der Rabatt-Anspruchsberechtigung so nicht mehr möglich.
Die Deutsche Bahn bietet die BahnCard in zahlreichen unterschiedlichen Varianten an und gewährt, je nach Kartentyp, 25 Prozent, 50 Prozent oder 100 Prozent Rabatt auf den Fahrpreis. Aktuell kostet die BahnCard 25 für die zweite Klasse 62,90 Euro, für die BahnCard 50 werden 244 Euro verlangt, für die BahnCard 100 werden 4.550 Euro verlangt.
Alle Varianten werden auch als so genannte Probe BahnCards angeboten, die nicht ein Jahr, sondern nur einen begrenzten Zeitraum gültig sind und das Ausprobieren der BahnCard im eigenen Pendler-Alltag ermöglichen.