Das US-amerikanische Unternehmen Kairos Power hat einen Reaktor entwickelt, dessen Kühlkreislauf auf Salz anstatt Wasser basiert. Er ist das erste Modell seit über 50 Jahren.
Rund um die Energiewende bleibt die Kernkraft ein brisantes Thema. Atomkraftwerke produzieren zwar riesige Mengen an Energie und das mit vergleichsweise geringen Emissionen. Trotzdem fallen radioaktive Abfälle an, die für zukünftige Generationen ein echtes Problem darstellen können.
In den USA ist die Technologie auch weiterhin in aller Munde. Denn dort arbeiten viele Unternehmen an der nächsten Generation von Kernreaktoren, unter anderem das Start-up Kairos Power. Dieses erhielt kürzlich die Freigabe für ein neuartiges Modell mit dem Projektnamen „Hermes“. Das Besondere: Die Kühlung des Reaktors basiert nicht auf Wasser.
Reaktor nutzt Salz für den Kühlkreislauf
Bei bisher üblichen Kernkraftwerken sorgen mehrere Wasserkreisläufe für eine ordentliche Kühlung des gesamten Systems. Kairos Power sieht aber deutlich mehr Potenzial in einem Kühlkreislauf aus Fluorid-Salz. Damit bietet das Start-up nach eigenen Angaben den ersten nicht wassergekühlten Reaktor seit über 50 Jahren an.
Mit dem auf Salz basierenden Ansatz möchte Kairos Power eine Alternative anbieten, die preislich langfristig mithalten kann. Durch Berücksichtigung der Fortschritte bei konventionellen Reaktoren sollen Systeme entstehen, die wartungsarm sind und (fast) immer verfügbar sein sollen.
Erste Reaktoren im Jahr 2030 möglich
Das Start-up möchte mit der nun erhaltenen Genehmigung weitere Prototypen bauen und die finale Version bis Ende 2026 fertigstellen. Dazu investiert Kairos Power etwa 100 Millionen US-Dollar. Nach der Produktion in einer Fabrik könnten die Reaktoren direkt zum Kunden gebracht und dort aufgebaut werden. Die ersten Systeme sollen 2030 den Betrieb aufnehmen.
Im Anschluss könnte ein Folgeprojekt mit dem Namen „Hermes 2“ starten. Das Ziel: Ein Kraftwerk, das auf zwei Reaktoren von Kairos Power aufbaut und bis zu 28 Megawatt an Elektrizität erzeugen kann. Später könnten weitere Strukturen mit einem Output von 100 Megawatt entstehen. Zum Vergleich: konventionelle Kraftwerke produzieren bis zu 1.000 Megawatt Energie.
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