Google und verschiedene US-Staaten sind in einem Rechtsstreit zu einer Einigung gekommen. Dem Unternehmen wurde vorgeworfen, die eigene Monopolstellung im App Store Business durch verschiedene Praktiken aufrechtzuerhalten. Third Party App Stores wurden demnach benachteiligt, während Konsument:innen unnötige Gebühren für In-App-Transaktionen berechnet wurden. Die Abfindung, welche Zahlungen in Höhe von 700 Millionen US-Dollar beinhaltet, wurde bereits im September beschlossen, jedoch erst jetzt publik gemacht.

Big news! Google has announced the details of its settlement with the more than 30 U.S. states that filed a class action lawsuit over Google Play.

Google says it will:

1) Be “further simplifying the sideloading process and updating the language that informs users about these… pic.twitter.com/oas9RKGV77

— Mishaal Rahman (@MishaalRahman) December 19, 2023

Das ändert sich für Entwickler:innen und User

Google will es Entwickler:innen ermöglichen, Usern in den USA neben dem Google Play-Zahlsystem eine weitere Abrechnungsoption für In-App-Käufe zur Verfügung zu stellen. Dies ist für einige Tester:innen bereits seit einem Jahr möglich, nun wird die Option ausgeweitet. Developern wird jetzt außerdem erlaubt, verschiedene Preisoptionen innerhalb ihrer App anzuzeigen. Zudem wird Google 630 Millionen US-Dollar in einen Settlement Fund für Konsument:innen zahlen; 70 weitere Millionen US-Dollar gehen an einen Fonds, welcher von den US-Staaten selbst verwendet wird.

Das Suchmaschinenunternehmen erklärt außerdem, dass neue Features für Android 14 dafür sorgen sollen, dass die Nutzung von Third Party App Stores für User reibungsloser funktioniert. Die Stores sollen zudem ihre Apps künftig häufiger aktualisieren können. Auch das Sideloading (also der Download von Apps direkt von den Entwickler:innen) soll vereinfacht werden. Darüber hinaus will Google die User künftig anders über die Risiken des Direkt-Downloads informieren – wie genau, ließ das Unternehmen offen.

Epic kommentiert die Entscheidung

Erst vor wenigen Tagen wurde im Rechtsstreit zwischen Epic Games und Google festgestellt, dass das Suchmaschinenunternehmen gegen das Kartellrecht verstoßen hat. Das Verfahren drehte sich um die Behauptung von Epic Games, dass Google Entwickler:innen im Play Store zwang, Zahlungen der Kund:innen über Google abzuwickeln – was dem Unternehmen einen Anteil an den Einnahmen sicherte. In einem Statement erklärte Epics Public Policy Head Corie Wright, dass die Einigung von Google und den US-Staaten den „Kern von Googles wettbewerbsfeindlichem Verhalten“ nicht adressiere. Auch Epic CEO Tim Sweeney zeigte sich auf X enttäuscht über den Ausgang des Prozesses.

The States’ earlier filings made a strong case for $10.5 billion in damages, in line with Google’s unjustly collected 30% fees. I think they’d have gotten it if they’d stayed in the fight a few weeks longer to the overwhelming victory in court. An unfortunate outcome.

— Tim Sweeney (@TimSweeneyEpic) December 19, 2023

Sweeney fügte hinzu, dass die Abfindung ein „Unrecht für alle Android User und Developer“ sei. Auch Google ist mit dem Urteil unzufrieden und möchte dieses anfechten. Den Rechtsstreit mit Epic bezeichnete das Unternehmen im Blog Post als „noch lange nicht vorbei“.

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© Rubaitul Azad – Unsplash
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