Eine neue Untersuchung legt nahe, dass der Hurrikan Larry in Kanada zur Verbreitung von Mikroplastik beigetragen hat. Die Partikel befinden sich inzwischen nahezu überall.
In den vergangenen Jahrzehnten hat sich Plastik in der Industrie zu einer Art Wundermittel entwickelt. Denn das Material ist relativ günstig herstellbar und vielfältig einsetzbar. Doch Plastik birgt auch viele Risiken. Wenn sich das Material zersetzt landet etwa Mikroplastik in unserer Umwelt. Die Partikel befinden sich inzwischen sogar fast überall.
Das Ergebnis: wachsende Umwelt- und Gesundheitsrisiken. Langfristige Studien stehen zwar noch aus, dennoch birgt Mikroplastik das Risiko, erheblichen Schaden für Menschen, Tiere und das gesamte Ökosystem zu verursachen. Gleichzeitig beeinflusst das Material auch das Klima. So zeigen etwa neuere Untersuchungen, dass die Atmosphäre eine entscheidende Rolle beim Transport und der Ablagerung von Mikroplastikpartikeln spielt.
Hurrikan Larry verwirbelt Mikroplastik vom Müllstrudel im Nordatlantik
Laut einer Studie, die in der Zeitschrift „Communications Earth & Environment“ veröffentlicht wurde, können Wetterphänomen die Verteilung von Mikroplastik sogar beschleunigen. Der Hurrikan Larry lagerte im Jahr 2021 etwa erhebliche Mengen an Mikroplastikpartikeln über Neufundland in Kanada ab. Ursprünglich stammten diese wahrscheinlich aus dem Müllstrudel im Nordatlantikwirbel.
Forscher der University of Maryland sammelten und analysierten daher Proben, um die Auswirkung des Hurrikans möglichst genau nachzuvollziehen zu können. Sie untersuchten Luftproben vor, während und nach dem Durchzug des Hurrikans über Neufundland. Durch die geringe lokale Industriedichte abseits der Hauptstadt St. John’s ist es demnach wahrscheinlich, dass der Transport von Mikroplastikpartikeln in abgelegene Gebiete durch die Atmosphäre erfolgt.
Klimaerwärmung treibt Hurrikane weiter in abgelegene Gebiete
Die Ergebnisse zeigen, dass während des Durchzugs des Hurrikans Larry die höchste Konzentration an Plastikpartikeln in den Proben festgestellt wurde. Die Studie liefert daher wichtige Erkenntnisse darüber, inwieweit Hurrikans Mikroplastik an abgelegene Orte transportieren können. Außerdem ließen sich die Auswirkungen des Klimawandels auf Hurrikane bestätigen.
Durch die Erwärmung des Nordatlantiks könnte sich langfristig die Intensität, Dauer und Häufigkeit von Hurrikane erhöhen. Gleichzeitig verschiebt sich die Flugbahn weiter in Richtung Norden. Im Resultat sind abgelegene Gebiete in höheren Breiten einem zunehmenden Risiko atmosphärischer Kunststoffverschmutzung ausgesetzt.
Auch interessant:
Mikroplastik könnte Einfluss auf das Wetter haben – laut Studie
Neues Gesetz: EU verbietet Verkauf von Mikroplastik-Produkten
Mikroplastik in den Wolken: Japanische Studie offenbar neue Umweltrisiken
Trinkwasser: Neuer Mikroplastik-Filter erzielt Effektivität von fast 100 Prozent