Solarradwege sollen in den Niederlanden einen nachhaltigen Beitrag zur Energiewende leisten. Ein System kann offenbar bis zu 160 Megawattstunden an Energie pro Jahr produzieren.
Der Ausbau an erneuerbaren Energien schreitet weiter voran. Neben Solarparks, Wind- und Wasserkraftanlagen entstehen dabei auch neue innovative Methoden, um nachhaltige Energieträger effektiv zu generieren. Ein neues Beispiel zum kreativen Einsatz von Solarmodulen demonstrierte kürzlich ein Projekt aus den Niederlanden.
Dort statteten die beiden Unternehmen Colas und die BAM Royal Group zwei Fahrradwege mit einer innovativen Wattway-Photovoltaik-Beschichtung aus. Die Wege umfassen jeweils eine Fläche von 1.000 Quadratmetern und befinden sich in den Provinzen Nordbrabant und Nordholland. Das Projekt ist das erste dieser Größenordnung in unserem Nachbarland.
Solarradwege in den Niederlanden versprechen großes Potenzial
Wattway und die BAM Royal Group arbeiteten seit sechs Jahren an einer gemeinsamen Lösung. Das Hauptziel war, erneuerbare Energie in die bestehende Mobilitätsinfrastruktur zu integrieren. Die Entwicklungen sind Teil der Bemühungen der Provinzen Nordholland und Nordbrabant, ihre Klimaziele zu erreichen.
Gleichzeitig bietet die Technologie eine innovative Lösung für die Herausforderung, erneuerbare Energie auf begrenztem Raum zu produzieren. Die Nutzung von Fahrradwegen für die Photovoltaik-Energiegewinnung verspricht großes Potenzial.
Schließlich haben Radwege in den Niederlanden eine Gesamtlänge von über 35.000 Kilometern. Außerdem reduziert diese Art der Stromerzeugung die Versiegelung der Böden durch neue Infrastrukturen.
Projektpartner erhoffen sich 160 Megawattstunden im ersten Jahr
Die Technologie hinter den Radwegen wurde bereits im Jahr 2015 präsentiert und seither kontinuierlich weiterentwickelt. Die Leistung der Wattway-Technologie stieg von 119 Watt Peak auf 148 Watt Peak pro Quadratmeter. Im ersten Jahr möchten die Projektverantwortlichen etwa 160 Megawattstunden an erneuerbarer Energie produzieren und damit das niederländische Stromnetz unterstützen. Die Wartung und Überwachung der Radwege soll zunächst über fünf Jahre erfolgen.
Nach dem Aufbau von inzwischen mehr als 50 Pilotstandorten weltweit betrachten Colas und die BAM Royal Group das System als serienreif. Im nächsten Schritt möchten die Projektpartner die Technologie weiter optimieren, um eine möglichst lange Haltbarkeit unter alltäglichen Bedingungen zu erzielen.
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