Das schwedische Start-up Modvion nahm kürzlich das weltweit größte Windrad aus Holz in Betrieb. Die Konstruktion könnte noch höhere Anlagen ermöglichen.

Auch im Jahr 2024 dürfte der Ausbau von Solarparks, Wind- und Wasserkraftwerken voranschreiten. Doch vor allem Windkraftanlagen bringen einige Probleme mit sich. Schließlich hat der verbaute Stahl eine vergleichsweise schlechte CO2-Bilanz. Gleichzeitig ist das Recycling nicht immer einfach. Daher arbeiten viele Windrad-Hersteller an nachhaltigeren und effizienteren Systemen.

Denn auch der Einsatz von Stahl offenbar gewisse Limits. Schließlich hat das Material seine Grenzen, insbesondere bei Projekten an Land. Doch seit Jahren steigt auch die Notwendigkeit, größere Turbinen zu bauen. Diese können stärkere Winde einfangen und in Elektrizität umwandeln. Dafür sind größere Generatoren notwendig. Das führte dazu, dass der Durchmesser der zylindrischen Stahltürme wachsen musste. Folglich steigt der Aufwand für den Transport und den Aufbau.

Windrad aus Holz versorgt bis zu 400 Haushalte mit grüner Energie

Doch das könnte sich dank des schwedischen Start-up-Unternehmens Modvion bald ändern. Dieses errichtete kürzlich den weltweit höchsten Holzturm für Windturbinen. Er besteht aus dem gleichen Holz wie Weihnachtsbäume und wird mit einer speziellen Leim-Verbindung zusammengehalten. Dadurch soll eine umweltfreundlichere Alternative zu Stahltürmen entstehen. Gleichzeitig ermöglicht die Konstruktion den Bau von noch höheren Windrädern.

Der Turm ist etwa 150 Meter hoch und steht in der Nähe der schwedischen Metropole Göteborg. Er ist mit einem 2-Megawatt-Generator ausgestattet, der Strom für etwa 400 Haushalte liefert. Der Turm besteht aus einem laminierten Furniersperrholz aus 144 Schichten und ist entsprechend stabil. Gleichzeitig konnte Modvion durch Variation der Maserung jeder drei Millimeter dicken Schicht aus Fichte die Stärke und Flexibilität der Wände steuern.

Transport an den Zielort vergleichsweise einfach

Arbeiter verleimen für die Konstruktion die Holzteile in der Fabrik zu gekrümmten Abschnitten. Diese werden dann vor Ort zu Zylindern zusammengefügt und übereinandergestapelt, um den Turm zu bilden. Gleichzeitig sinken die Kosten für den Aufbau. Denn der Transport passiert durch die vergleichsweise leichten und modularen Bestandteile vergleichsweise einfach.

Investoren wie der erneuerbare Energiegigant Vestas sehen großes Potenzial in Holztürmen für Windturbinen. Sie könnten eine wirtschaftlich rentable Lösung bieten, die sowohl das Transportproblem löst, als auch nachhaltig ist. Vielleicht bestehen zukünftige Windparks also nicht mehr überwiegend aus Stahl, sondern auch nachhaltigen und leichten Holzkomponenten.

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