Im Rahmen eines sogenannten Agrivoltaik-Projekts untersuchen die Unternehmen iSun und Next2Sun den Einsatz von vertikalen Solarmodulen. Davon könnte vor allem die Landwirtschaft profitieren.
In den vergangenen Jahren entwickelten sich Solarpanels zu einer Alternative zu fossilen Brennstoffen. Während viele Module zu Beginn noch eine geringe Effizienz aufwiesen, erreichen aktuelle Modelle einen Wirkungsgrad von rund 25 Prozent. Doch die gestiegene Nachfrage führt auch zu einem nie dagewesenen Flächenverbrauch.
Das sehen auch immer mehr Unternehmen aus der Solarbranche so und entwickeln ihre daher Ansätze kontinuierlich weiter. Das US-amerikanische Solarunternehmen iSun und der deutsche Agrivoltaik-Pionier Next2Sun arbeiten deshalb bereits seit Anfang 2023 zusammen. Ziel ist das Etablieren eines vertikalen Agrivoltaik-Systems von Next2Sun in den USA.
Vertikale Solarmodule für die Landwirtschaft
Der Bau der ersten Agrivoltaik-Anlage mit dem Next2Sun-System soll Anfang 2024 in Vermont beginnen. Die beiden Unternehmen möchten dabei ein System anbieten, von dem Energieunternehmen und die Landwirtschaft profitierten sollen. Das Grundkonzept der vertikal installierten, bifazialen Solarmodule verschiebt die Solarstromproduktion in Zeiten geringer Verfügbarkeit und vermeidet die Überbauung landwirtschaftlicher Flächen.
Im ersten gemeinsamen Agrivoltaik-Projekt von Next2Sun und iSun installieren die Projektpartner 69 vertikale Stützen, jede mit zwei bifazialen Solarmodulen und einem Abstand von etwa neun Metern. Auf einer Fläche von 3,7 Hektar sollen Landwirte nebenbei Gemüse wie Karotten, Rote Bete und Safran anpflanzen können.
Bundesregierung unterstützt Agrivoltaik-Projekte
iSun-CEO Jeffrey Peck sieht das Next2Sun-System als eine Ergänzung für klassische Solarparks. Dank der vertikalen Montage der Module und der Anpassungsfähigkeit der Installation an die Bedürfnisse der Landwirte sollen. wertvolle Flächen fast vollständig für die Landwirtschaft erhalten bleiben. Auch die Bundesregierung sieht Potenzial in dem System.
Das deutsche Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz unterstützt das Projekt deshalb. Die Unterstützung erfolgt im Rahmen des Programms „Renewable Energy Solutions“ der Deutschen Energie-Agentur. Denn Agrivoltaik-Systeme können einen Schritt in Richtung einer nachhaltigeren und effizienteren Nutzung von Solarenergie darstellen.
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