Vom 7. März an müssen sich die von der Europäischen Union als „Torwächter“ klassifizierten Konzerne an die im „Gesetz über digitale Märkte“ (international als DMA bekannt) niedergeschriebenen Regeln halten. Die EU-Kommissarin Margrethe Vestager wurde hier ja im Rahmen ihres USA-Besuchs nach aussen hin wenig konkret und ließ nur allgemein verlauten, dass sich Apple kooperativ zeige und man gemeinsam auf einem guten Weg sei. Der Bloomberg-Autor Mark Gurman wird da deutlicher: Apple wolle den App Store aufteilen und in den Ländern der EU eine modifizierte Version anbieten, die den kommenden gesetzlichen Auflagen entspricht.

Gurman verfügt über gute Kontakte zu Apple und könnte hier durchaus bereits über Informationen verfügen, die bei Apple noch unter dem Deckmantel der Geheimhaltung liegen. Schon seit der Verabschiedung des Gesetzes über digitale Märkte war klar, dass der App Store in seiner jetzigen Form nicht mehr in Europa angeboten werden kann. Die Frage war nur, ob Apple die geforderten Änderungen weltweit oder nur innerhalb der EU umsetzt.

Sideloading und alternative Bezahlsysteme

Allem voran wird im Rahmen des „Torwächter-Gesetzes“ gefordert, dass Kunden Apps auch aus anderen Quellen als dem App Store von Apple installieren können. Hier ist vom sogenannten Sideloading die Rede, grob gefasst kann man dabei auch Parallelen zum Mac ziehen, auf dem die Installation von Apps sowohl aus dem Mac App Store als auch direkt von den Entwicklern möglich ist. Man kann wohl davon ausgehen, dass Apple diesen Weg von zahlreichen Warnmeldungen und sonstigen Komfortbremsen begleitet anbieten wird.

Weitere Forderungen betreffen auch die Art und Weise, wie In-App-Käufe ausgeführt und verrechnet werden. Auch hier muss sich Apple nach dem Willen der Kartellwächter öffnen.

EU-App-Store als Blaupause für weitere Länder

Unterm Strich wird dieser „EU-App-Store“ wohl auch als Blaupause für weitere Länder dienen. Apple sieht sich rund um den Globus und selbst in seinem Heimatland USA mit Kartellklagen und -untersuchungen konfrontiert. Dementsprechend kann man damit rechnen, dass entsprechende Regeländerungen im Anschluss an die EU-Einführung auch in weiteren Regionen durchgesetzt werden.

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