Seit der Entwicklung immer leistungsstärkerer Rechensysteme schreitet die Forschung in vielen Bereichen voran. Denn Algorithmen können selbst komplexe Berechnungen durchführen. Gleichzeitig kommen immer mehr KI-Systeme zum Einsatz.
Die beiden Partner zeigten auf, inwieweit fortschrittliche KI-Technologien in Verbindung mit Hochleistungsrechnen (HPC) wissenschaftliche Entdeckungen beschleunigen können. Denn ein Forscherteam entdeckte durch die Nutzung von KI und HPC innerhalb von wenigen Wochen ein neues Batterie-Material.
Zum Einsatz kam dabei Microsofts Azure Quantum Elements, eine Cloud-Computing-Plattform speziell für die Chemie- und Materialwissenschaftsforschung. Diese ermöglichte es, aus 32 Millionen potenziellen anorganischen Materialien 18 vielversprechende Kandidaten für die Batterieentwicklung in nur 80 Stunden zu identifizieren.
Diese Geschwindigkeit stellt traditionelle Methoden deutlich in den Schatten und eröffnet neue Wege zur schnellen Lösung von dringenden Problemen im Nachhaltigkeits- und Pharmabereich. Microsoft trainierte dabei verschiedene KI-Systeme, um alle arbeitsfähigen Elemente zu evaluieren und Kombinationen vorzuschlagen.
Der Algorithmus spuckte schließlich 32 Millionen Kandidaten aus, die die KI dann auf rund 500.000 stabile Materialien reduzierte. Eine weitere KI-basierte Filterung ergab eine Liste mit über 800 potenzielle Kombinationen. Durch die Nutzung verschiedener Methoden zur Verifikation kristallisierten sich erst 150 und schließlich nur noch 23 Stoffe heraus, von denen fünf bereits bekannt waren.
Neuer Ansatz benötigt viel Rechenleistung
Einer der vielversprechendsten Kandidaten: eine neue Art von Festkörperelektrolyt, das zu einer Batterie führen könnte, die weniger leicht entflammbar ist als aktuelle Lithium-Ionen-Batterien. Außerdem könnte das neue Material dafür sorgen, dass weniger Lithium benötigt wird.
Der scheint insofern vorteilhaft, dass Lithium aufgrund der steigenden Nachfrage nach wiederaufladbaren Batterien immer schwieriger zu beschaffen ist. Es scheint jedoch noch ein langer Weg zu sein, um herauszufinden, inwieweit das neue Festkörperelektrolyt eine Alternative zu herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien sein kann.
Was die Wissenschaftler derweil am meisten begeistert, ist dass KI ihre Arbeit dennoch deutlich beschleunigen kann. Das neu entdeckte Material sei dabei nur eines von vielen Materialien, die sie testen wollen.