Das EU-Gesetz über digitale Märkte stellt nicht nur Apple vor größere Herausforderungen. WhatsApp stellt für die EU-Kommission einen „zentralen Plattformdienst“ dar. Um eine marktbeherrschende Stellung zu verhindern, muss der seinerseits als „Torwächter“ klassifizierte Meta-Konzern dafür sorgen, dass eine Interoperabilität mit anderen Messenger-Apps gewährleistet ist.
WhatsApp seine Pläne diesbezüglich gegen über dem Magazin Wired nun erstmals konkretisiert. Demnach arbeiten die Betreiber der Messenger-App bereits seit zwei Jahren daran, den direkten Nachrichtenaustausch mit anderen Messenger-Plattformen zu ermöglichen.
Bild: WABetaInfo
Was hier auf den ersten Blick vielleicht oberflächlich wirkt, ist ein durchaus komplexes Vorhaben. WhatsApp will anderen Messenger-Apps die Möglichkeit bieten, sich mit der Plattform zu verbinden, ohne dass dabei die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung gebrochen werden muss und der Schutz der Privatsphäre der Nutzer somit weiterhin gewährleistet ist.
Wired zitiert einen Entwicklern von WhatsApp, der nicht ohne Stolz zum Besten gibt, dass man bei WhatsApp mit der gefundenen Lösung durchaus zufrieden sei. Es sei eine große Herausforderung, diese Interoperabilität zu gewährleisten und gleichzeitig die Datenschutz- und Sicherheitsstandards von WhatsApp zu erhalten.
Zunächst nur einfache 1-zu-1-Chats
Die EU-Vorgaben sehen vor, dass vom kommenden Monat an zunächst die Möglichkeit besteht, Textnachrichten, Bilder, Videos und Dateien über die Messenger-Grenzen hinweg mit einem anderen Nutzer auszutauschen. Gruppenchats sollen dann mit einem zeitlichen Puffer von zwei Jahren und Sprach- und Videochats nach maximal vier Jahren folgen.