Was von vielen Anwendern nach wie vor als „EC-Karte“ bezeichnet wird, trägt hierzulande die offizielle Bezeichnung Girocard und konkurriert mit Anbietern wie Visa und Mastercard um die Publikumsgunst bei der Kartenzahlung von Waren und Dienstleistungen.

Die Girocard ist eine deutsche Eigenart und hat hierzulande in etwa den Stellenwert, den die Dankort bei unserem nördlichen Nachbarn in Dänemark hat. Über Jahre hinweg dominierte die Girocard den Einzelhandel, schaffte es ihrerseits aber nicht den Sprung ins Digitale und musste erst zusehen, wie PayPal den Onlinehandel dominierte und sowohl Apple Pay als auch Google Pay die kontaktlosen Transaktionen an sich rissen und dabei vor allem auf die Debitkarten von Visa und Master setzten.

Aufgegeben hat man bei der Girocard allerdings noch nicht. Im Gegenteil, hat man das Zahlungssystem der deutschen Kreditwirtschaft erst kürzlich neu aufgestellt und versucht sich mit Giropay inzwischen auch im Onlinehandel breiter zu positionieren.

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Ein Projekt, dem sich aus Verbraucherperspektive der Erfolg nur gönnen lässt. Transaktionen mit günstigen Gebühren, bei denen Visa und Mastercard nicht an jedem Coffee-to-go mitverdienen, wären ja eigentlich im Sinne aller Marktteilnehmer.

Jahreszahlen 2023 vorgelegt

Dass es mit der Girocard wieder bergauf geht, sollen die jetzt vorgelegten Jahreszahlen 2023 unter Beweis stellen, bei denen rund 7,5 Milliarden bezahlte Vorgänge ausgewertet worden sind. Erste Erkenntnis: im direkten Vergleich mit dem Vorjahr stieg die Anzahl der Transaktionen, von 6,7 Milliarden damals, um satte 11,5 Prozent.

Zudem wurden im Handel mehr Terminals für die Girocard aufgestellt. Insgesamt warten deutschlandweit nun 1.132.000 Terminals auf Kunden. Dies sind 8,3 Prozent mehr als im Vorjahr, was dem größten Anstieg seit mehr als 20 Jahren entspricht.

Auch die Anzahl der kontaktlosen Bezahlungen hat messbar zugenommen. Inzwischen werden vierundachtzig Prozent aller Zahlungen getätigt, ohne dass dafür der Magnetstreifen ausgelesen oder der Chip in ein Terminal eingesteckt wird.

Von der verantwortlichen EURO Kartensysteme GmbH heißt es dazu:

Damit sich dieser positive Trend verstärkt, arbeitet die Deutsche Kreditwirtschaft aktuell mit Unterstützung des Handels und weiteren Akteuren daran, zusätzliche Anwendungen für die girocard möglich zu machen. Sowohl an der Ladenkasse als auch für Online-Zahlungen entstehen so passgenaue und marktgerechte Entwicklungen, von denen alle Marktbeteiligten profitieren. Damit bleibt die girocard auch weiterhin ein starkes und souveränes Bezahlsystem für Deutschland – mit deutlichen Kostenvorteilen und modernen Funktionen.

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