Mit der iPhone-Applikation Mimi lässt sich das eigene Gehör in wenigen Minuten verlässlich auf das Vorhandensein erster Hörverluste prüfen. Die iPhone-Anwendung Kimi hingegen versprach, sich um die Überprüfung des Augenlichts zu kümmern und die Sehschärfe interessierter Anwender auszuloten. Soweit erst mal nichts Besonderes.

Allerdings handelte es sich bei Kimi ausschließlich in der App-Store-Beschreibung und in den begleitenden Screenshots um eine Sehtest-App – einmal geladen, startete die iPhone-Anwendung mit einem Angebot illegaler Videostreams, die den kostenlosen Zugriff auf aktuelle Kinofilme und andere, urheberrechtlich geschützte Inhalte ohne weitere Schranken, Hürden oder Logins offerierte.

Apple löscht, kommentiert aber nicht

Dies dokumentierte der US-Reporter Wes Davis am Dienstagabend auf dem Nachrichtenportal The Verge und sorgte mit seiner Berichterstattung über die Kimi-Anwendung dafür, dass diese, bereits in den Top-100 der Gratis-Downloads vertreten, noch in der Nacht von Apple aus dem App Store entfernt wurde.

Auf die Frage, wie es die seit September im App Store verfügbare Applikation überhaupt durch Apples Prüfprozess geschafft hatte, lieferte Cupertino bislang jedoch noch keine Antwort.

Die Screenshots der Kimi-App

Damit patzt Apple binnen weniger Tage bereits ein zweites Mal, hatte das Unternehmen doch erst kürzlich eine schadhafte Anwendung übersehen, die sich gegenüber ihren Anwendern als Passwort-Manager ausgab, es dabei aber offensichtlich auf das Abgreifen persönlicher Daten abgesehen hatte.

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An der App-Store-Kontrolle vorbei

Die teils überraschend schlechte Effektivität der App-Store-Eingangskontrolle sorgt vor dem Hintergrund der bald möglichen Sideloading-Option in Europa für ein besonderes öffentliches Interesse.

Hatte Apple in den vergangenen Jahren doch stets für die strikte Abschottung des App Stores argumentiert, um die Sicherheit seiner Anwender gewährleisten zu können. Dass es offenbar illegale Angebote wie Kimi dennoch in das Softwarekaufhaus schaffen, steht in starkem Kontrast zum häufig wiederholten Selbstverständnis Apples.

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