Schon vor vier Jahren wurde über ein zentrales Organspende-Register entschieden – nun soll es bald soweit sein und Erklärungen zur Spendenbereitschaft gesammelt werden. Wie Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) der Rheinischen Post mitteilte, wird „das digitale Organspende-Register am 18. März nun endlich an den Start gehen“.
Auch wenn die Einführung des digitalen Organspende-Registers den derzeitigen Organspende-Mangel nicht sofort beheben werde, sei damit aber ein wichtiger Schritt nach vorn gemacht worden. Lauterbach erklärt, die Eintragung erfolge „völlig freiwillig, hilft aber den Kliniken, schneller zu handeln“. Laut der Tagesschau soll das zentrale Register für Organspende-Erklärungen „für alle Seiten mehr Rechtssicherheit bedeuten und den Informationsfluss mit den Kliniken verbessern, um dadurch die Zahl der Spenden zu erhöhen“.
„Nach Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation ist Deutschland im internationalen Vergleich Schlusslicht bei der Organspende. Es bestehe ein erheblicher Mangel an Spenderorganen. Mitte Januar warteten demnach rund 8400 Menschen bundesweit auf ein oder mehrere Organe. Im vergangenen Jahr hätten 965 Menschen nach ihrem Tod ein oder mehrere Organe gespendet, 96 mehr als im Jahr zuvor.“
Im Zuge der Digitalisierung des Projektes soll es dann zum Start möglich sein, eine verbindliche Erklärung zur Organ- und Gewebespende mit Hilfe der eID-Funktion zu hinterlegen. Dies kann über ein modernes Ausweisdokument erfolgen, indem man sich über die AusweisApp identifiziert und die eigenen Präferenzen im Register vermerken lässt. Ab dem Sommer dieses Jahres sollen auch Krankenhäuser in der Lage sein, auf die im Register hinterlegten Daten zugreifen zu können. Für den Herbst dieses Jahres ist zudem eine weitere Authentifizierungs-Möglichkeit über die GesundheitsID geplant, mit der Versicherte Apps der Krankenkassen nutzen können. Anfang 2025 sollen „behördlich zugelassene Gewebeeinrichtungen“ eine Anbindung an das Register bekommen.
Vom zuständigen Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte heißt es auf der offiziellen Website zum Organspende-Register:
„Das Register für Erklärungen zur Organ- und Gewebespende (Organspende-Register) ist ein zentrales elektronisches Verzeichnis, in dem die Entscheidung für oder gegen eine Organ- und Gewebespende festgehalten werden kann. Der Eintrag ist freiwillig und kostenlos. Er kann jederzeit geändert oder widerrufen werden. Das Register befindet sich zur Zeit im Aufbau.“
Ab dem 18. März dieses Jahres wird man sich auf der oben eingebundenen Website einloggen und freiwillig und kostenlos eine Erklärung zur Organ- und Gewebespende abgeben können. Langfristig soll das digitale Organspende-Register die bisher verfügbaren Organspendeausweise in Papierform überflüssig machen und ersetzen. Organspendeausweise sind unter anderem beim Hausarzt, in Apotheken oder auch bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) kostenlos erhältlich.