Seit 2020 können sich gesetzlich Versicherte in Deutschland sogenannte „Apps auf Rezept“ verschreiben lassen. Digitalangebote, die Gesundheitsdienstleister bei den Krankenkassen abrechnen können – die erhofften Verbesserungen in der Versorgung der Versicherten sind bislang jedoch nicht eingetreten.

Allein die BARMER bezahlte schon für 600.000 App-Verordnungen

Die Kassen zahlen für die digitalen Gesundheitsanwendungen (kurz DiGA) Millionen, ohne jedoch einen nennenswerten Nutzen zu erkennen, die Kassenärztliche Vereinigung rät von der DiGA-Verschreibung ab und Anwender schlagen sich mit Datenlecks und einem fragwürdigen Nutzen herum. So die Rückmeldungen bislang:

Wirkungslose Gesundheits-Apps: Kassen zahlen Millionen
Nach Gutachten: App-Verschreibung nicht empfohlen
Apps auf Rezept: Kassen zahlen 324 Euro pro App-Download

Neue Kassenstudie der BARMER

Jetzt hat die BARMER ihren sogenannten Arztreport 2024 vorgelegt (PDF-Download) und setzt sich in der 238 Seiten starken Studie detailliert mit Sinn, Unsinn und Nutzung der DiGAs auseinander.

Wichtigste Erkenntnis der Studie: Mehr als ein Drittel der Nutzer bricht den DiGA-Einsatz vor dem Ablauf der vorgesehenen Erstanwendungsdauer von 90 Tagen ab. Hier fordert die BARMER günstigere Testzeiträume. Zuletzt vergüteten die Krankenkassen jede App-Verschreibung mit über 300 Euro.

Zudem zeigt der Report, dass DiGAs hauptsächlich Personen im erwerbsfähigen Alter verschrieben werden, während die Verordnungsraten bei Jugendlichen unter 18 Jahren und bei Menschen über 70 Jahren deutlich geringer ausfallen.

Laut BARMER-Chef Straub würde die Affinität junger Menschen zu digitalen Gesundheitsanwendungen generell höher ausfallen, da diese schon von Kindesbeinen an mit dem Einsatz von Apps vertraut sind. Mit dem Nachrücken der jüngeren Generation dürften die Verordnungszahlen von DiGAs in den nächsten Jahren entsprechend ansteigen.

Frauen nutzen DiGAs zudem häufiger als Männer und besonders häufig verschrieben werden die Gesundheits-Anwendungen in der Hauptstadt – in Berlin sitzen auch zahlreiche DiGA-Entwickler.

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