Das Unternehmen Anthropic gehört zu den wichtigen Playern für die Entwicklung generativer KI und hochmoderner AI-Lösungen am Puls der Zeit. Vor rund einem Jahr investierte Google über 300 Milliarden US-Dollar in das erst 2021 von Ex-OpenAI-Mitgliedern gegründete Unternehmen. Im Herbst 2023 gaben dann Amazon und Anthropic eine milliardenschwere Kooperation bekannt. Im Rahmen derselben sollten verlässliche und performante KI-Modelle entwickelt werden – die dann unter anderem auch auf Amazons eigener KI-Plattform Bedrock zur Verfügung stehen. Jetzt steht mit Claude 3 die nächste Generation der Anthropic-Modelle bereit. Die Modelle Opus, Sonnet und Haiku ermöglichen es Usern, die passende Balance zwischen Geschwindigkeit, Kosten und Antwortintelligenz für ihre jeweiligen Use Cases zu finden. Opus und Sonnet sind schon jetzt über die API verfügbar. Der AI Bot Claude profitiert ebenfalls von einem der neuen und intelligenteren Modelle.
200k-Kontextfenster, besseres Verständnis und Function Calling
Die drei neuen KI-Modelle von Anthropic sind nach Leistungsfähigkeit unterteilt. Opus ist das leistungsfähigste, aber auch teuerste für Kund:innen, Haiku hingegen, das noch nicht umfassend verfügbar ist, ist vergleichsweise kostengünstig, kommt aber mit etwas weniger Leistung aus. Anthropic erklärt auf dem eigenen Blog, dass Opus und Sonnet bereits über die API nutzbar sind. Diese steht inzwischen in 159 Ländern zur Verfügung, auch in Deutschland.
Die Intelligenzlevel der drei Modelle variieren, doch grundlegend attestiert Anthropic ihnen allen menschennahe Intelligenzebenen. Opus beispielsweise zeigt eine besonders starke Performance beim Graduate Level Expert Reasoning (GPQA) und mathematischen Aufgaben. Auch im Bereich Coding, hinsichtlich des Allgemeinwissens und anderer Intelligenztestresultate zeigt Opus gegenüber anderen Modellen wie Gemini 1.0 (Pro und Ultra) oder GPT-4 eine besonders hohe Performance. Sonnet und Haiko können in manchen Bereichen ebenso mit der Konkurrenz von OpenAI und Google mithalten.
Die Claude 3-Modelle sind schneller als Claude 2 – das KI-Modell, welches Anthropic im Sommer 2023 vorstellte. Auch die Kontextfenster sind mi 200k doppelt so groß. Alle Modelle sollen sogar in der Lage sein, potentiell Input von bis zu einer Million Token zu verarbeiten. Diese Option soll ausgewählten Kund:innen zur Verfügung bereitstellt werden. Künftig sollen auch die Möglichkeiten des interaktiven Codings und des Function Callings (Tool Use genannt) integriert werden, vor allem für Unternehmenszwecke. Aktuell zeigen sich die neuen Modelle wiederum in Bezug auf den Output von einer besseren Seite als die vorangegangenen Versionen. Claude 3 zeigt deutlich weniger Fehler oder Unwissenheit an als Claude 2.1 – und Incorrect Refusals (wenn Claude einfach nicht den Prompt verstehen konnte) sind seltener als je zuvor.
In diesen Kontexten kannst du Claude 3 nutzen
Derzeit können die drei unterschiedlichen Modelle für verschiedene Zwecke eingesetzt werden. Opus kostet 15 US-Dollar für eine Million Token Input, 75 US-Dollar für eine Million Token Output. Bei Sonnet reduziert sich der Preis auf drei und 15 US-Dollar, bei Haiku gar auf 0,25 und 1,25 US-Dollar.
Opus besitzt dafür die größte Intelligenz der Modelle und bietet sich vor allem für Unternehmensziele wie die Aufgabenautomatisierung im großen Stil, Research-Überprüfungen oder umfassende Marktanalysen auf Basis großer Datenmengen an.
Sonnet schlägt Anthropic für die Code-Generierung, die Textanalyse von Bildinhalten, Qualitätskontrollen oder Sales-Aufgaben wie Prognosen und Produktvorschläge vor; „better for scale“, heißt es auf dem Blog.
Haiku wiederum liefert am schnellsten Antworten. Es bietet sich für Kund:inneninteraktionen (wie Bots auf einer Shop-Seite), Content-Moderation, Inventar-Management oder andere zeitsparende simple Aufgaben an.
It answers simple queries and requests with unmatched speed. Users will be able to build seamless AI experiences that mimic human interactions.
Opus ist nur Pro Subscriber verfügbar, Sonnet wiederum unterstützt auch die frei verfügbare Claude-Nutzung. Und sowohl Sonnet als auch Opus sind über Amazons Bedrock und Google Clouds Vertex AI Model Garden (in privater Preview) verfügbar. Haiku wird auch dort bald zur Verfügung gestellt.
Während Google mit Gemini 1.0 sowie den offenen Modellen der Gemma-Familie für Furore im KI-Modellmarkt sorgt, Microsoft mit dem AI Startup Mistral AI (das jüngst das Modell Mistral Large vorstellte) kooperiert und OpenAI sogar KI-Modelle für humanoide Roboter von Figure entwickelt, setzt Anthropic auf neue Modelle, die zahlreichen Usern in unterschiedlichsten Einsatzszenarien zugutekommen können. Und für die nahe Zukunft sind schon Updates eingeplant.
We do not believe that model intelligence is anywhere near its limits, and we plan to release frequent updates to the Claude 3 model family over the next few months. We’re also excited to release a series of features to enhance our models‘ capabilities, particularly for enterprise use cases and large-scale deployments. These new features will include Tool Use (aka function calling), interactive coding (aka REPL), and more advanced agentic capabilities […].
Noch mehr Input zur Claude 3-Familie findest du auf dem offiziellen Blog des KI-Unternehmens.
Das ist Claude 2
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