Im Rahmen des For Creators: Future Formats Summits für Content Creator in den USA hat TikTok bahnbrechende Monetarisierungsmöglichkeiten vorgestellt. Dank der neuen Programme und Features können die Content-Ersteller:innen künftig mehr Geld verdienen, die Verbindung zu Fans festigen und zugleich auf analytischer Ebende mehr über die Verdienstmöglichkeiten erfahren. Während TikTok den Creatorn Freude bereitet, steht die ByteDance-Tochter in den USA erneut vor der Möglichkeit eines Banns. Ein neuer Gesetzesvorschlag sieht vor, dass ByteDance TikTok abstößt – andernfalls droht eine US-Verbannung. Aktuell dürfte die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Vorschlag angenommen wird, jedoch gering sein.

Drei große Änderungen im Monetarisierungs-Game für TikTok Creator

TikTok Creator können in der neuen Creator Academy umfassende Insights und Analysedaten dazu einsehen, wie das Geldverdienen auf der Entertainment-Plattform funktioniert. Diese Academy ist eine Weiterentwicklung des Creator Portals und soll in den kommenden Wochen in sieben Sprachen zur Verfügung gestellt werden. Die Creator finden im Bereich, der über die In-App Creator Tools und später das Creator Center erreichbar sein wird, diverse Support-Elemente. Dazu gehören Kurse und Artikel, Videos und Analysen sowie spezifische Guides für die Content-Ersteller:innen.

Eine Übersicht aus der Creator Academy (mit einem Klick aufs Bild gelangst du zur größeren Ansicht), © TikTok

Adam Presser, Head of Operations and Trust & Safety bei TikTok, beschreibt in einem offenen Brief an die Creator Community, dass die Plattform auf diese als Basis für relevante Inhalte baut.

Our future will be driven by the extraordinary contributions of creators who inspire and entertain, bring us together across generations and geographies, make us laugh and move us to tears… Nothing is more important to me than championing and advocating for our creator community [and] as we move forward, we remain focused on ensuring TikTok is a place anyone can pursue their personal passion. We will continue to unlock new opportunities for creators to maximize their experience while continuing to earn their trust as an industry leader in safety and security.

Deshalb werden weitere Monetarisierungsoptionen bereitgestellt. Neben dem Start der hilfreichen Academy als Informations-Hub wird das Creator Awards Program ausgerollt und die Subscription-Option wird für deutlich mehr Creator bereitgestellt.

Einkünfte dank Rewards: Umbenanntes Creativity Progam belohnt Creator

Im TikTok Newsroom erklärt das Unternehmen, dass das Creator Awards Program umfassend ausgerollt wird. Es handelt sich dabei um das umbenannte Creativity Program, das bisher nur in der Betaversion zur Verfügung stand. In den vergangenen sechs Monaten sind die Creator-Einkünfte laut TikTok im Programm um 250 Prozent gestiegen. Die Zahl derer, die mehr als 50.000 US-Dollar pro Monat eingenommen haben, habe sich monatlich beinahe verdoppelt.

Das Rewards Program belohnt originäre Inhalte von mindestens einer Minute Länge. Dabei spielen Faktoren wie Watchtime, Suchvolumen, Originalität und das Audience Engagement eine Rolle. Im Zuge dieses Updates rät TikTok den Creatorn auch dazu, sich mit längeren Inhalten (über eine Minute Länge) zu beschäftigen. Denn die mit längeren Videos verbrachte Zeit der User ist seit 2022 um 50 Prozent gestiegen. Kürzlich hat die App gar 30 Minuten lange Videos getestet; diese bieten der Plattform und Creatorn mehr Monetarisierungspotential. Und TikTok erklärt:

Longer videos have unleashed a wide range of possibilities for our community, providing creators with added flexibility to express themselves and embrace creative freedom without limits.

Jetzt neu: Subscriptions auch für Creator, die keine LIVE-Inhalte machen

Seit Sommer 2023 können TikTok Creator mit Abonnements Geld verdienen. Der Content eigens für Abonnent:innen, der monetarisiert werden kann, beschränkte sich bis dato jedoch auf LIVE Content und Creator. Jetzt sollen auch Non-Live Creator mit Abonnements Einkünfte generieren können. Allerdings wird diese Option zunächst nur auf Invite-only-Basis für Creator bereitgestellt. Diese können dann exklusive Inhalt für Fans bereitstellen – etwa Produkt- oder Content Launches, Deep Dives und Behind-the-scenes-Material – und im Gegenzug Abonnementgebühren einnehmen.

Die neuen Monetarisierungs-Features erweitern die Möglichkeiten der TikTok Creator, die Plattform für finanzielle Zwecke zu nutzen. Dafür stehen den Content-Ersteller:innen unter anderem auch Werbekooperationen zur Verfügung. Zudem können erste Creator in den USA über einen Schieberegler bei der Videoproduktion einstellen, ob sie das neue Feature Identify similar products nutzen möchten. Per Default ist dieses aktiviert. Die Funktion erlaubt es TikTok, den Viewern Produkte anzuzeigen, die jenen im Video ähneln. Dabei ist das Feature vor allem für Produkt-Reviews, Unboxing Content und Tutorials mit Artikeln relevant. Mit der Funktion könnte der TikTok Shop gepusht werden, während Creator ihre Inhalte shoppable gestalten – und damit für Markenkooperationen interessanten Content bereitstellen.

Steht TikTok in den USA erneut vor dem Kampf gegen eine Sperre?

Derweil möchten manche Personen TikTok in den USA im Grunde verbieten – sofern der chinesische Konzern ByteDance das Unternehmen nicht abstößt. Wie Reuters berichtet, hat eine überparteiliche Gruppe einen Gesetzesvorschlag eingereicht, der dem Konzern sechs Monate für einen Verkauf gibt. Die Alternative wäre eine Sperre TikToks in den USA, die jedoch User nicht mit Strafen behelligen soll.

Beitrag von @reuters
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Die Autor:innen des Gesetzesvorschlags führen ihre Sorge um die Datensicherheit von hunderten Millionen US Usern an. TikTok wiederum nennt den Vorschlag schlichtweg einen Weg zum Bann der App und beruft sich auf das First Amendment (zur freien Meinungsäußerung). Zudem gibt das Unternehmen an, keine US-Daten an die chinesische Regierung weiterzugeben.

Es ist nicht das erste Mal, dass die Plattform in den USA vor einer möglichen Sperre steht. Schon der Ex-US-Präsident Donald Trump versuchte vor Jahren einen Verkauf zu erzwingen und TikTok zu verbieten. Im vergangenen Jahr warnte das FBI vor TikToks Datenübertragung, dem US-Präsidenten wurde zumindest technisch das Recht übertragen, TikTok zu verbieten und ein erster US-Staat führte ein TikTok-Verbot ein. Das Verbot in Montana wurde jedoch vor einem US-Gericht blockiert. Es schränke die Meinungsfreiheit der Menschen ein. Eine Sperre im wichtigen Wahljahr 2024 scheint nicht viele Chancen zu haben, zumal auch Joe Biden auf die App setzt. Sollte Donald Trump wiedergewählt werden, könnte er sich jedoch erneut auf die Auseinandersetzung mit ByteDance und TikTok konzentrieren.

Viele Regierungen, Institutionen und Medienhäuser verboten 2023 die Nutzung von TikTok auf offiziellen Dienstgeräten, aus Angst, dass Daten nicht nur bei ByteDance in China, sondern auch bei der chinesischen Regierung landen könnten.

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