Mit Vorstellung seines neuen Europäischen Regelwerkes hat Apple die so genannte „Core Technology Fee“ neu eingeführt. Technologiegebühren, die von allen App-Anbietern verlangt werden, die ihre Apps außerhalb des App Stores anbieten und mehr als eine Million Downloads pro Jahr generieren.

Über Nacht in die Pleite

Was dabei bereits im Januar zur Sprache kam: Die neuen Gebühren haben das Potenzial, enorme Kosten auch für Anbieter gänzlich kostenloser Hobby-Apps zu generieren, sobald diese viral gehen und in kurzer Zeit eine hohe Anzahl an Downloads verursachen.

Für eine App, die etwa auf dem Kurzvideodienst TikTok eine vorübergehende Berühmtheit erreicht, stellen mehr als zwei Millionen Downloads in wenigen Tagen keine Seltenheit dar. Nach den von Apple formulierten Vorgaben ist jedoch lediglich die erste Million im laufenden Jahr von den Gebühren ausgenommen.

Für jede zusätzliche Installation werden 0,50 Cent an „Technologiegebühren“ fällig. Dies kann insbesondere für kleine Entwickler, die ihre Apps kostenfrei oder im Freemium-Modell anbieten, bei hohen Downloadzahlen finanziell sehr belastend sein und im schlimmsten Fall direkt in die Privatinsolvenz führen.

EU-Dialog mit Apple

Daran hat der für den AltStore verantwortliche Entwickler Riley Testut in einem europäischen Dialog mit Apple aufmerksam gemacht und Vertreter aus Cupertino befragt, wie diese mit viralen Erfolgen umgehen wollen.

Testut ist für den Gameboy-Emulator GBA4iOS verantwortlich, den Apple im App Store nicht gestattet. Würde Testut diesen unter den neuen europäischen Regeln als kostenlosen Download außerhalb des App Stores anbieten, würde er Apple bereits fünf Millionen Euro schulden. Wie plant Cupertino damit umzugehen?

Die anwesenden Apple-Vertreter reagierten souverän, konnten allerdings noch keine Lösung anbieten.

Bei der Analyse vorhandener Daten hätte man nur wenige Beispiele für Apps gefunden, die viral gegangen sind oder plötzlich enorm an Popularität gewonnen und dadurch hohe Kosten verursacht hätten.

Ungeachtet der Datenbasis betont man jedoch, dass man den Anspruch hege, eine Atmosphäre zu schaffen, in der Entwickler keine Angst vor enormen Kosten haben müssten. Apple-intern arbeite man an einer Lösung für eben jene Problematik und ruft die Community dazu auf, diesbezüglich auf Neuigkeiten zu warten.

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