Bereits im vergangenen Monat hat sich abgezeichnet, dass die mit dem Gesetz über digitale Märkte (DMA) aufgestellten Vorgaben zur freien Auswahl des Webbrowsers den Safari-Alternativen verstärkt Zulauf bescheren. Ganz besonders profitieren hiervon vor allem die kleineren und eher unbekannten Anbieter. Die Macher des neben verschiedenen weiteren Plattformen auch für iOS verfügbaren Aloha-Browsers durften sich im vergangenen Monat über einen Zuwachs von 250 Prozent freuen.

Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters hat der Aloha-Chef Andrew Frost Moroz verlauten lassen, dass die Europäische Union dank der neuen Regelungen jetzt der zweitgrößte Markt für seinen Browser ist. Zuvor habe sich die EU von der Verbreitung des Aloha-Browsers ausgehend lediglich auf dem vierten Platz befunden.

In ähnlicher Weise haben sich auch die Anbieter von Browser-Apps wie Vivaldi, Ecosia, DuckDuckGo und Opera geäußert. Aus der Geschäftsleitung von Opera war zu hören, dass man aufgrund der Regelung neue Rekordzahlen in der EU erwarte. Zuletzt hat Opera weltweit mehr als 324 Millionen Nutzer gezählt.

Menü zur Browser-Auswahl Pflicht

Die neuen EU-Vorgaben gelten für Apple und Google gleichermaßen und sollen dafür sorgen, dass sich Nutzer frei für einen Webbrowser ihrer Wahl entscheiden können.

Unter iOS 17.4 wird beim ersten Aufruf einer Webseite zunächst eine Informationsseite angezeigt, in der Folge kann man als Nutzer dann auf Basis einer Liste von derzeit zwölf Anwendungen die Browser-App seiner Wahl bestimmen. Diese Auswahl ist nicht in Stein gemeißelt und kann jederzeit über die iOS-Einstellungen geändert werden. Im Einstellungsbereich der einzelnen Browser-Apps findet sich jeweils ein Menü für die Auswahl des Standard-Browsers.

Implementierung wird kritisiert

Die Integration der neuen Auswahlmöglichkeit wird trotz ihres positiven Effekts von kleineren Browser-Anbietern kritisiert. Apple und Google würden hier nicht genügend Informationen für die Anwender bereitstellen, sodass diese anstatt Alternativen auszuprobieren dazu tendieren, bei einem bekannten Produkt wie etwa Safari zu bleiben.

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