Ab April 2024 gibt es zwei neue Dieselsorten an der Tankstelle. Doch beim Tanken ist Vorsicht geboten, denn die neuen Kraftstoffe eignen sich bislang nur für wenige Fahrzeuge. Wir verraten dir, worauf du achten musst und was XTL und Diesel B10 überhaupt sind. 

Ab April: Neue Dieselsorten an der Tankstelle

Das Bundesumweltministerium hat die Einführung von zwei neuen Dieselsorten beschlossen. Ab April 2024 soll es an rund fünf Prozent der circa 14.500 Tankstellen in Deutschland die Kraftstoffe XTL und Diesel B10 geben. Die neuen Sorten werden zusätzlich zu den bereits vorhandenen Kraftstoffen angeboten. Weitere Tankstellen sollen sich künftig anschließen.

Das Ziel: Die neuen Dieselsorten sollen dazu beitragen, dass Deutschland sein Ziel erreicht, bis 2045 klimaneutral zu sein. Wir verraten dir, was XTL und Diesel B10 sind und worauf du beim Tanken achten solltest.

Was ist Diesel B10?

Diesel B10 ist, wie der Name es bereits andeutet, ein Dieselkraftstoff, dem zehn Prozent Biodiesel beigemischt sind. Bislang war die Beimischung auf maximal sieben Prozent begrenzt (Diesel B7). Besonders wichtig ist dabei, dass Kunden die neue Dieselsorte nur dann tanken sollten, wenn Fahrzeughersteller eine explizite Freigabe für den Kraftstoff erteilt haben. An Zapfsäulen wird die neue Dieselsorte mit der Aufschrift „Diesel B10“ und dem quadratischen Symbol „B10“ gekennzeichnet sein.

Was ist Diesel XTL?

Das Kraftstoff-Kürzel XTL steht für „X To Liquid“. Heißt konkret: Ein beliebiges Ausgangsmaterial (X) wird in einen flüssigen Energieträger umgewandelt. Dabei kann es sich um verschiedene Rohstoffe handeln.

Grundsätzlich gibt es zwei paraffinische Kraftstoffarten, die sich in ihrer Herstellungsweise unterscheiden. Synthetische Kraftstoffe werden etwa nach dem sogenannten Fischer-Tropsch-Verfahren hergestellt. Paraffinischer Diesel basiert wiederum auf hydrierten Pflanzenölen.

Für Fischer-Tropsch-Kraftstoffe muss zunächst ein Synthesegas erzeugt werden, das aus einer Mischung aus Kohlenmonoxid und Wasserstoff besteht. Anschließend wird daraus der paraffinische Kraftstoff erzeugt. Als Ausgangsprodukt eignen sich dafür beispielsweise Kohle, Erdgas oder Biomasse.

Die Pflanzenöle werden durch diesen Prozess in ihren Eigenschaften an fossile Kraftstoffe angepasst. Hydrierte Pflanzenöle können entweder in Reinform (HVO100 oder C.A.R.E) angeboten oder Dieselkraftstoffen beigemischt werden. Die beiden paraffinischen Dieselsorten werden an der Tankstelle unter der Kennzeichnung XTL geführt.

Kann ich XTL oder Diesel B10 tanken?

Um XTL oder Diesel B10 tanken zu können bedarf es eine modellspezifische Freigabe der Fahrzeughersteller. Aktuell trifft das jedoch nur auf wenige Pkw zu. Ein Blick in den Tankdeckel oder Bedienungsanleitung des eigenen Fahrzeugs kann aber Klarheit verschaffen.

Im Zweifel lässt sich die Eignung eines Pkw für XTL oder Diesel B10 beim Vertragshändler erfragen. Der ADAC hat wiederum eine Liste einiger Fahrzeuge veröffentlicht, die vom Hersteller eine Freigabe für die neuen Dieselsorten erhalten haben.

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