Qualcomm hat sich am Sonntag an einer neuen Parodie der legendären Apple-Werbekampagne „I am a Mac“ versucht und kam damit nicht nur 14 Jahre zu spät, sondern scheint auch deutlich weniger Geld dafür in die Hand genommen zu haben. In dem neuen Werbespot für ARM-powered PCs gibt der „I’m a Mac“-Darsteller Justin Long vor, dass ihn Benachrichtigungen von seinem MacBook vertreiben würden. Der Spot erschien am Ende von Qualcomms „Snapdragon Computex 2024 Keynote: The PC Reborn“.
In Apples klassischer „Get a Mac“-Kampagne, die 2006 startete und Dutzende von „I’m a Mac, I’m a PC“-Spots umfasste, war Long die menschliche Verkörperung des coolen, entspannten und kreativen Mac. Long diente als perfekter Gegenpol zum steifen, geschäftsmäßigen und virengeplagten PC des Schauspielers John Hodgman. Die unverwechselbaren Werbespots sollten Umsteiger von Windows-Rechnern zu Macs anlocken und zogen eine Parodie nach der anderen nach sich. Diese wurden zu einer Art Geschäftszweig für Long, der unter anderem Spots für Intel, Huawei und andere Apple-Konkurrenz drehte.
Nach dem erfolgreichen Start im Jahr 2006 wurde die Werbekampagne „Get a Mac“ vier Jahre später von Apple eingestellt. Andere Technologieunternehmen halten sie jedoch mehr oder weniger am Leben, indem sie Long für verschiedene Werbekampagnen engagieren, in denen die Apple-Werbung parodiert wird. Insgesamt wurden 66 TV-Spots von Apples Kampagne veröffentlicht – Justin Long berichtete später, dass fast 300 aufgezeichnet wurden. Long sagte auch, dass einige der witzigsten „Get a Mac“-Werbespots nie ausgestrahlt wurden – ein Ergebnis der Intervention von Apple-CEO Steve Jobs.
„Wo finde ich einen PC mit Snapdragon-Prozessor?“
In der neuen Qualcomm-Werbung, die für die neuen Snapdragon X Elite-Chips des Herstellers wirbt, arbeitet Long an einem Küchentisch an seinem MacBook. Überall in seinem Kopf tauchen Benachrichtigungen auf. Genervt schiebt er sie beiseite. Dann tippt er eine Google-Suche ein: „Wo finde ich einen PC mit Snapdragon-Prozessor?“
Natürlich ist dies der logische Schritt – anstatt einfach die eigenen Benachrichtigungen in den Einstellungen anzupassen oder in den Fokus-Modus zu wechseln. Warum ein paar Mal klicken, wenn man die Computerplattform wechseln und tausend Euro oder mehr ausgeben kann? Nachdem er die Frage eingegeben hat, bemerkt Long plötzlich, dass er in seiner Küche gefilmt wird. Er schaut in die Kamera und sagt: „Was? Die Dinge ändern sich.“ Dann nimmt er einen Schluck Kaffee und deutet mit einer Geste auf seine schlichte weiße Kaffeetasse, als wüsste er, dass er damit seinen Standpunkt untermauert. Danach endet der Spot abrupt, und ein rotes Snapdragon-Logo erscheint.
Es ist amüsant, dass Qualcomm glaubt, jeder erinnere sich an Long und die alte Apple-Werbekampagne, die 2006 gestartet und 2010 eingestellt wurde. Offenbar glaubt Qualcomm auch, jeder Mensch wisse, was ein „Snapdragon“ ist. Aber egal, wie alt und unlustig die von Long gespielte „Ich bin ein Mac“-Figur durch diese Anti-Apple-Werbung geworden ist, er wird sicher nicht sein MacBook wegwerfen und wegen ein paar Benachrichtigungen zu einer anderen Plattform wechseln. Den Snapdragon-Werbespot haben wir unter dem Artikel (bei etwa 1:17:05) eingebunden, ebenso wie ein Video, das alle älteren „Get a Mac“-Spots von Apple zeigt. Was haltet ihr von Qualcomms neuem Werbespot?
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