Die App des KI-Startups Perplexity beeindruckte uns mit ihrem Ansatz schon früh. Der Suchdienst stellte sich vor etwas über einem Jahr als Wissenssuche mit nachprüfbaren Quellen vor, der Fragen auf einem ähnlich hohen Niveau wie ChatGPT beantworten konnte, dabei jedoch auf seine Quellen verwies und die automatisch generierten Textantworten (ein Beispiel) so mit einer gewissen Seriosität grundierte.

Informationen heimlich abgeschöpft

Eine Untersuchung des Technologie-Magazins WIRED wirft der KI-Suchmaschine nun jedoch vor, die ausgespielten Antworten heimlich von Webseiten Dritter abzuschöpfen und teilweise sogar frei zu erfinden. Zuvor hatte das amerikanische Business-Magazin Forbes ähnliche Vorwürfe erhoben.

Zum einen soll Perplexity gegen das sogenannte “Robots Exclusion Protocol” verstoßen haben. Dabei handelt es sich um einen Standard, der Webseitenbetreibern ermöglicht, automatisierte Besuche der eigenen Webseite durch Roboter, Crawler und Parser abzulehnen, die das Netz automatisiert nach Inhalten durchforsten und diese auswerten.

Laut WIRED ignoriert Perplexity entsprechende Vorgaben und greift die Inhalte heimlich ab. Zudem hält Perplexity Detailinformationen zu den eigenen Crawlern unter Verschluss, was ein aktives Blockieren der Seitenzugriffe nicht möglich macht.

Antworten teils frei erfunden

Drüber hinaus hat eine Analyse von WIRED ergeben, dass die Behauptungen von Perplexity, zuverlässige Antworten mit vollständigen Quellenangaben zu liefern, nicht immer der Wahrheit entsprechen.

In einigen Fällen paraphrasiert Perplexity die Quellartikel lediglich, in anderen Fällen liefert es ungenaue Zusammenfassungen mit minimaler Attribution. Dabei bleibt unklar, wie Perplexity genau funktioniert.

Der Chatbot scheint nicht nur Inhalte ohne Erlaubnis abzuschöpfen, sondern auch Zusammenfassungen zu erstellen, die völlig aus der Luft gegriffen sind. In einem Test von WIRED, bei dem nach Hintergründen zu einer speziell erstellten Website gefragt wurde, die nur einen Satz enthielt, generierte der Chatbot eine komplett erfundene Geschichte, ohne die Seite tatsächlich zu besuchen, führte diese jedoch als Quelle für die ausgelieferten Antworten an.

Inhalte werden nicht vergütet

Für die Pro-Version von Perplexity werden derzeit 22 Euro pro Monat fällig. Die Betreiber der Webseiten, deren Inhalte von Perplexity zusammengefasst und angezeigt werden, erhalten davon jedoch keinen Cent.

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