Am Freitagabend hat sich Apple mit zwei Ankündigungen ins Wochenende verabschiedet, von denen vor allem die zweite für erstaunte Gesichter bei europäischen iPhone-Anwendern gesorgt hat.
Mit Apple Intelligence fehlen Genmojis, generierte Bilder und die neuen Siri-Funktionen
Drei Funktionen fehlen in Europa
Zum einen hat Apple angekündigt, am heutigen Montag die zweite Testversion von iOS 18 ausgeben zu wollen und Beta 2 der Herbst-Aktualisierung schon heute Abend zum Download bereitstellen zu wollen. Gleichzeitig hat Apple mitgeteilt, dass der neuen Testversion in Europa mehrere Funktionen fehlen werden, die die Beta 2 von iOS 18 heute zum Testen für Entwickler außerhalb der Europäischen Union bereitstellen wird. Drei spezifische Funktionen sind betroffen:
Apple Intelligence: Apples lokale KI-Funktionen, die nicht nur eine natürliche Kommunikation mit Siri zulassen sollen, sondern auch Bilder und Emojis generieren können, Texte neu formulieren und E-Mails zusammenfassen.
iPhone Mirroring: Die in macOS 15 neue Möglichkeit, das iPhone auf dem eigenen Mac zu spiegeln und dieses mit der Maus zu bedienen.
SharePlay Screen Sharing: Die erweiterten Funktionen der Bildschirmfreigabe, mit der sich versierte Nutzer auf die Mobilgeräte von Freunden und Familienangehörigen schalten und diesen bei Problemen unter die Arme greifen beziehungsweise bei Fragen zur Hand gehen können.
iPhone Mirroring: Spiegelt das iPhone auf dem Mac
Apples Motivation bleibt unklar
Zwar gibt Apple an, dass man hochmotiviert sei, die auf der WWDC vorgestellten Neuerungen allen Anwendern bereitzustellen. Aufgrund “regulatorischer Unsicherheiten”, die durch den Digital Markets Act (DMA) entstanden seien, werde es jedoch nicht möglich sein, die drei genannten Funktionen in diesem Jahr auch für Nutzer in der EU einzuführen.
Dabei bleibt völlig unklar, welche konkreten Bedenken Apple hier hat. Vor allem die SharePlay-Erweiterungen als auch die Option zum iPhone Mirroring scheinen so gut wie keine Berührungspunkte mit den neuen Digitalgesetzten der Europäischen Union zu haben.
SharePlay Screen Sharing: Der Fernzugriff auf iPad und iPhone
Apple gibt an, Bedenken zu haben, dass sich die in den Digitalgesetzen formulierten Anforderungen zur Interoperabilität negativ auf die Integrität der eigenen Produkte auswirken und damit “Privatsphäre und Datensicherheit der Nutzer beeinträchtigen könnten”. Welche Zusammenhänge hier problematisch sein könnten, lässt das Unternehmen allerdings im Unklaren.
Die Einschränkungen könnten die Stimmung innerhalb der europäischen Apple-Community, die das Vorgehend der Europäischen Marktwächter zuletzt mehrheitlich begrüßt hat, kippen lassen.
