Der Disput zwischen Apple und dem Spieleanbieter Epic hat am Wochenende für neue Schlagzeilen gesorgt. Epic hatte sich zunächst darüber beschwert, dass Apple die zur Überprüfung eingereichte Vorabversion des Epic Games Store für iOS zweimal zurückgewiesen hatte. In der Folge hat Apple dann offenbar eingelenkt und grünes Licht für die von Epic eingereichte Vorabversion gegeben.

Update: Apple has informed us that our previously rejected Epic Games Store notarization submission has now been accepted. https://t.co/tl5LY1aQD6

— Epic Games Newsroom (@EpicNewsroom) July 5, 2024

Die Freigabe ist allerdings nicht damit gleichzusetzen, dass der Epic Games Store direkt auch für Endnutzer zum Download bereitgestellt wird. Epic muss parallel zur Entwicklung der eigentlichen App-Store-App auch die zugehörige Infrastruktur aufbauen, dazu zählt neben dem Download-Angebot für die über den eigenen App Store vertriebenen Apps vor allem auch die Integration eines eigenen Abrechnungssystems.

Epic lässt sich angesichts der mit diesem Projekt verbundenen Unwägbarkeiten auch noch nicht auf ein konkretes Startdatum festnageln, bislang heißt es lediglich, dass der Epic Games Store irgendwann in den kommenden Monaten starten soll.

Streit um zu ähnliche Tasten

Anlass für den aktuellen Ärger bei Epic war die Tatsache, dass Apple die Freigabe von deren App-Store-App abgelehnt hat, weil die Tasten für den Download von Apps und die Kennzeichnung von In-App-Käufen den im offiziellen App Store von Apple verwendeten Design-Elementen zu ähnlich seien.

Epic hat darauf erwidert, dass man hier lediglich jene Namenskonventionen verwende, die auch in App-Stores auf anderen Plattformen üblich sind, und sich bei der Gestaltung der Tasten halte man sich an die Standardkonventionen in iOS-Apps.

Epic wäre nicht Epic, wenn es diese Vorlage nicht auch gleich dazu verwenden würde, ordentlich gegen Apple zu poltern. So ließ der Anbieter verlauten, dass die Ablehnung von Apple willkürlich und hinderlich sei, sowie zudem gegen das Gesetz über digitale Märkte verstoße. Diese Bedenken habe man mit der Europäischen Union geteilt.

3/3 Apple’s rejection is arbitrary, obstructive, and in violation of the DMA, and we’ve shared our concerns with the European Commission. Barring further roadblocks from Apple, we remain ready to launch in the Epic Games Store and Fortnite on iOS in the EU in the next couple of…

— Epic Games Newsroom (@EpicNewsroom) July 5, 2024

Apple hat auf diese Vorwürfe offenbar mit einer Kehrtwende reagiert und den eingereichten App-Entwurf doch noch akzeptiert. Gegenüber US-Medien war anscheinend jedoch die Rede davon, dass Epic in einer zukünftigen Version der App die geforderten Anpassungen vornehmen muss. Epic selbst streitet jedoch vehement ab, dass die Freigabe mit irgendwelchen Auflagen verbunden ist.

Auch alternative App Stores werden von Apple geprüft

Kurz nochmal für den Hintergrund: Auch die in den Ländern der Europäischen Union unabhängig von Apples eigenem App Store angebotenen alternativen App Stores und die darüber vertriebenen Apps erfordern eine Freigabe von Apple.

Dieser Vorgang wird als „Beglaubigung“, beziehungsweise im Englischen „Notarization“, bezeichnet und soll Apple zufolge vor allem dazu beitragen, dass Apps frei von bekannter Malware, Viren oder anderen Sicherheitsbedrohungen sind, wie versprochen funktionieren und Nutzer nicht eklatantem Betrug aussetzen.

Apple behält sich dabei auch Mitsprache bei grundlegenden Fragen der Funktion und der Gestaltung der Angebote vor. Beispielsweise soll ausgeschlossen werden, dass Nutzer ein solches externes Angebot mit Apples eigenem App Store verwechseln, was im aktuellen Streitfall offenbar Thema war.

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