Der Carsharing-Anbieter Miles steht im Verdacht, in das automatisierte Handy-Park-System seiner Flotte eingegriffen und so einen Schaden von bis zu 30 Millionen Euro beim Land Berlin verursacht zu haben.
7.000 Autos an der Spree
Miles selbst ist mit 21.000 Fahrzeugen in mehreren Metropolregionen Deutschlands aktiv und bietet die Fahrzeuge nicht nur in der Hauptstadt an. In Berlin stehen 7.000 Miles-Autos, sondern stellt diese unter anderem auch in München, Hamburg, Köln, Düsseldorf, Stuttgart und Wuppertal zur Verfügung.
An der Spree ermittelt seit einiger Zeit jedoch die Berliner Staatsanwaltschaft, die nach eigenen Angaben immer mehr Anhaltspunkte dafür zusammengetragen hat, aus denen hervorgeht, dass der Carsharing-Anbieter in großem Umfang Parkgebühren manipuliert haben soll.
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Parkgebühren-Manipulation in großen Stil
Dies teilte die Behörde in dieser Woche dem Berliner Tagesspiegel mit. Zwar seien die laufenden Datenanalysen noch nicht abgeschlossen, doch der Verdacht, dass Eingriffe in das automatisierte Handy-Park-System vorgenommen wurden, die zu einer Unterzahlung von Parkgebühren führten, habe sich aufgrund der bisherigen Ermittlungen erhärtet, so Oberstaatsanwalt Sebastian Büchner.
Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt bereits seit dem vergangenen Herbst und hat spezifisch die beiden Geschäftsführer des Anbieters auf dem Radar. Nach einer Razzia wurden bei diesen im vergangenen Jahr Unterlagen beschlagnahmt, die weitere Ermittlungen nach sich zogen.
Keine Ausnahme für Carsharing-Anbieter
In Berlin müssen Carsharing-Anbieter, die ihre Fahrzeuge in Gebieten mit aktiver Parkraumbewirtschaftung abstellen, grundsätzlich die regulären Parkgebühren entrichten. In anderen Städten existieren hier Sonderregelungen, die die Sharing-Anbieter gegenüber privaten Autofahrern bevorzugen.
Miles wird vorgeworfen, GPS-Fahrzeugdaten manipuliert und die reguläre Abrechnung der Parkgebühren damit unterlaufen zu haben. Nach Informationen des Tagesspiegels soll dem Land Berlin ein Schaden von bis zu 30 Millionen Euro entstanden sein.
Wann die Ermittlungen abgeschlossen sind, ist derzeit noch unklar. Fest steht jedoch schon: Miles will sich erst nach Abschluss der laufenden Ermittlungen zum Fall äußern.