Apple hat gestern mitgeteilt, dass seine Richtlinien für App-Entwickler in den Ländern der Europäischen Union erneut angepasst werden, um den auf den Gesetz über Digitale Märkte (DMA) basierenden Forderungen der EU-Kommission gerecht zu werden.

Die Überarbeitung wird allerdings von Teilen der Entwicklergemeinde als Augenwischerei bezeichnet, weil Apple in diesem Zusammenhang ein neues Gebührenmodell eingeführt hat, das ein Angebot von Apps in mehreren App Stores gleichzeitig sehr unattraktiv macht. Wer seine App im App Store von Apple anbietet und darin zugleich auch auf weitere Bezugsquellen außerhalb verweist, muss einen stattlichen Teil der in den konkurrierenden App Stores erwirtschafteten Einnahmen an Apple abführen. Entwickler betrachten diese Forderung als wirtschaftlich nicht realisierbar.

In the European Union where the new DMA law opens up app store competition, Apple continues its malicious compliance by imposing an illegal new 15% junk fee on users migrating to competing stores and monitor commerce on these competing stores.https://t.co/YUYwsnrh32 pic.twitter.com/xAWGkOWPrH

— Tim Sweeney (@TimSweeneyEpic) August 8, 2024

Es wird niemand überraschen, dass sich in diesem Zusammenhang mit dem Spieleanbieter Epic und Spotify direkt auch zwei der größten Kritiker von Apples App-Store-Konzept zu Wort gemeldet haben. Der Epic-Chef Tim Sweeney wirft Apple vor, dass es seinen bösartigen Kurs fortsetze, indem Entwicklern eine „illegale neue Müll-Gebühr in Höhe von 15 Prozent“ auferlegt werde und Apple zudem den Handel in diesen konkurrierenden Plattformen überwachen wolle.

Spotify sieht Missachtung des DMA

Spotify hat in einer an amerikanische Medien gerichteten Stellungnahme verlauten lassen, dass man den „absichtlich verwirrenden Vorschlag von Apple“ noch prüfe, der iPhone-Hersteller auf den ersten Blick jedoch grundlegende Forderungen des Gesetzes über Digitale Märkte missachte, indem ein Anteil von bis zu 25 Prozent auf externe Umsätze in Form von Gebühren abgegeben werden soll.

Die Europäische Kommission habe deutlich gemacht, dass die Erhebung wiederkehrender Gebühren für grundlegende Elemente inakzeptabel ist und erwarte nun, dass die Kommission ihre Ermittlungen beschleunige und dazu übergehe, tägliche Bußgelder zu verhängen und das Gesetz durchzusetzen.

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