Können wir Klimaanlagen künftig auch als Energiespeicher nutzen, um Ökostrom für den Betrieb zu speichern? Neue Technologien wie ein System namens IceBrick sollen genau das möglich machen.

Bei hohen Temperaturen greifen viele Menschen inzwischen auf Ventilatoren oder Klimaanlagen zurück. Denn bei Außentemperaturen jenseits der 30 Grad ist ein gekühlter Raum Gold Wert. Doch diese Systeme können die Stromnetze erheblich belasten.

Das inspirierte Ingenieure dazu, neue nachhaltigere Technologien zu entwickeln, die Energie speichern und bei Bedarf nutzen können. Laut eines Berichts entfallen etwa 20 Prozent des weltweiten Stromverbrauchs in Gebäuden auf Kühlanlagen. Doch dieser Anteil könnte weiter steigen, da der Klimawandel voranschreitet.

Innovative Kühlsysteme, die auch Energie speichern können, sollen jedoch helfen, indem sie Energie bei geringer Nachfrage und hoher Verfügbarkeit speichern, um so die Stromnetze zu entlasten. Der Energieversorger Nostromo Energy entwickelte beispielsweise ein System namens IceBrick, das Energie speichert, indem es eine Wasser-Glykol-Lösung kühlt und in Tausenden kleinen Behältern einfriert.

Klimaanlagen als Energiespeicher: Neue Kühlsysteme besonders effizient

Hausbesitzer und Mieter können diese Behälter als Ergänzung zu bestehenden Kühlsystemen verwenden. Ein erster Einsatz des IceBrick-Systems fand 2023 im Beverly Hilton Hotel in Los Angeles statt. Dort versorgte eine Anlage sowohl das Hotel selbst als auch das benachbarte Waldorf Astoria.

Die Technologie kann die Nachfrage in Spitzenzeiten reduzieren und damit die Energiekosten für Gebäudebesitzer senken. Eine weitere vielversprechende Technologie stammt von der Firma Blue Frontier, die auf die Nutzung von Trockenmitteln setzt. Diese Materialien können Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen, was die Kühlung effizienter als bei herkömmlichen Systemen macht.

Der Schlüssel zur Energiespeicherung liegt in der Wiederaufladung der Trockenmittel, die in Zeiten günstiger oder reichlich vorhandener erneuerbarer Energie durchgeführt werden kann. So können diese Systeme einen Beitrag zur Stabilität des Stromnetzes leisten, ohne dass Menschen ihre Klimaanlagen herunterdrehen oder ausschalten müssen.

Nutzung von Klimaanlagen als Energiespeicher könnte Energieverbrauch reduzieren

Der größte Vorteil dieser Technologien liegt in ihrer Fähigkeit, den Energieverbrauch flexibel an die Anforderungen des Stromnetzes anzupassen. Das könnte dazu beitragen, die Abhängigkeit von Stromausfällen zu reduzieren, die auftreten können, wenn das Netz überlastet ist. Derzeit testen mehrere Kunden die Systeme von Blue Frontier. Das Unternehmen plant eine Ausweitung der Produktion, um die Technologie auch in Privathaushalten verfügbar zu machen.

Herausforderungen bestehen jedoch weiterhin darin, diese Lösungen kosteneffizient zu gestalten, um ihre Marktakzeptanz zu erhöhen. Insgesamt bieten diese Ansätze aber eine erhebliche Chance, den steigenden Bedarf an Kühltechnologie zu decken und gleichzeitig die Auswirkungen auf das Stromnetz und die Umwelt zu minimieren.

Allerdings wird die Lösung der zukünftigen Energie- und Emissionsprobleme mehr erfordern als nur neue Technologien. Ein verstärkter Ausbau erneuerbarer Energien sowie großangelegte Batteriespeicher sind notwendig, um das Ziel eines kohlenstofffreien Stromnetzes zu erreichen.

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