Die Postbank hat die Digitalstudie 2024 veröffentlicht, bei der im April dieses Jahres 3.171 Personen befragt wurden. Mit der Studie soll nun schon im zehnten Jahr in Folge untersucht werden, welche Entwicklungen sich in verschiedenen Lebensbereichen in Bezug auf Digitalisierung allgemein und insbesondere zu Finanzthemen abzeichnen. Um eine bevölkerungsrepräsentative Struktur abzubilden, erfolgte eine Gewichtung der Stichprobe nach Bundesland (Proportionalisierung), Alter und Geschlecht.
Die Digitalstudie förderte unter anderem zutage, dass die Deutschen nach wie vor viel Zeit im Internet verbringen: Durchschnittlich 69 Stunden sind sie pro Woche online. Das bedeutet im Vergleich zum Vorjahr mit 71 Stunden/Woche zwar einen leichten Rückgang, ist aber trotzdem der zweithöchste Wert seit Beginn der Erhebung. Im Corona-Jahr 2020 lag der Wert noch rund 13 Stunden darunter. Ebenfalls interessant: Digital Natives surfen gar 85 Stunden pro Woche, Digital Immigrants, also Personen ab 40, nutzen 62 Stunden pro Woche das Internet.
Bei der Internetnutzung kommt vor allem das Smartphone zum Einsatz: Mit 86 Prozent und einer Nutzungsdauer von 24 Stunden wöchentlich ist es der unangefochtene Favorit. Danach folgt der Laptop mit 67 Prozent und 11,5 Wochenstunden. Der Desktop-PC wird von 47 Prozent der Befragten verwendet und kommt auf 9,8 Stunden pro Woche. Das Smart-TV wird 9,6 Stunden pro Woche zum Surfen genutzt und das Tablet 5,7 Stunden.
Streaming: Weniger Verzicht als im Vorjahr
Es ist daher auch wenig verwunderlich, dass einige Befragten planen, ihre Internetnutzung einzuschränken: 17 Prozent wollen weniger Zeit mit Surfen und Co. verbringen. 36 Prozent von ihnen möchten weniger online shoppen – ein Anstieg um neun Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. Auf den Serienmarathon zu verzichten, fällt den Deutschen dagegen deutlich schwerer: Nur noch 18 Prozent sind bereit, weniger zu streamen – im Vorjahr waren es noch 29 Prozent. Top-Nennung bleibt dagegen der zeitweise Verzicht auf Facebook, Instagram & Co., den wie im Vorjahr 40 Prozent anstreben. Ein gestiegener Anteil von 34 Prozent möchte die Internetnutzung reduzieren, um negative Auswirkungen auf die Gesundheit zu vermeiden – 2023 waren es noch 30 Prozent.
Um Geld zu überweisen und ihre Kontoauszüge einzusehen, nutzen die Deutschen häufiger eine Banking-App. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Anteil der über die App erledigten Bankdienstleistungen um vier Prozentpunkte auf 36 Prozent gestiegen. Damit liegen die Apps dicht hinter den Online-Portalen der Banken, die derzeit für 38 Prozent der Bankgeschäfte genutzt werden. Die Bedeutung der Internetseiten hat über die Jahre abgenommen: 2023 wurden noch 42 Prozent der Geldgeschäfte über das Portal getätigt, im Jahr davor sogar 45 Prozent. Generell sind digitale Wege jedoch am beliebtesten, nur noch durchschnittlich 20 Prozent der Bankgeschäfte erledigen die Deutschen vor Ort in der Filiale.
Online-Banking-Apps bevorzugen vor allem 18- bis 39-Jährige: Während die sogenannten Digital Natives für 45 Prozent ihrer Bankgeschäfte eine mobile Anwendung nutzen, erledigen die ab 40-Jährigen nur 33 Prozent auf diese Weise. Die „Digital Immigrants“ besuchen hingegen häufiger das Online-Portal ihrer Bank: Die Älteren tätigen 42 Prozent ihrer Überweisungen und Co. derzeit über ihren Internet-Browser, die Jüngeren nutzen diesen nur für 27 Prozent ihrer Geldgeschäfte.
Was glaubt ihr, wie hoch ist euer Internetkonsum pro Woche? Liegt ihr unter oder über dem Durchschnitt von rund 9,9 Stunden pro Tag? Wir freuen uns wie immer über eure Kommentare.
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