Die Mobilumsetzung zur ikonischen Strategiespielreihe Age of Empires hatten wir bereits Anfang des Jahres in diesem Beitrag erwähnt. Mittlerweile wurde der offizielle Starttermin auf den 17. Oktober datiert und wir konnten selber einen Blick auf die Mobilumsetzung werfen um einen ersten Eindruck davon zu erhalten, wie viel Age of Empires denn nun wirklich in dem Spiel steckt.

Massenkompatibles Spielkonzept

Dass der Mobilableger keine 1-zu-1-Kopie eines klassischen Age of Empires wird, war eigentlich schon von vorne herein absehbar. Und hätte, Hand aufs Herz, auch keinen Sinn ergeben. Dazu ist der Strategiespiel-Hit viel zu komplex und das ausschweifende Micromanagement wäre auf dem kleinen Bildschirm erheblich zu fummelig geworden.

Statt ein Spiel zu entwickeln, das am Ende niemand spielen wird, haben Entwickler World’s Edge und TiMi Studio Group entsprechend ein massenkompatibleres Spielkonzept gewählt. Anstelle kurzer Partien, bei denen ihr jedes Mal von Null anfangt, wirft euch der Mobilableger in eine persistente Spielwelt mit tausenden Spielern auf einer riesigen Weltkarte. Hier errichtet ihr eure Stadt, zieht eure Truppen hoch und verbündet euch mit dutzenden anderen Spielern in riesigen Allianzen.

Mit diesen koordiniert ihr auch eure Angriffe auf feindliche Siedlungen. Denn in den Schlachten führt jeder Spieler nur eine Hand voll Truppen ins Gefecht und übernimmt bei der Eroberung eine spezifische Aufgabe. Also etwa das Niederreißen der Stadtmauer mit Trebouchets, oder dem Sturm eines Bezirks mit Infanterie.

Die Angriffe beginnen natürlich alle auf der weitläufigen Übersichtskarte. Ihr pfeffert dem Verteidiger jedoch nicht einfach nur eure Streitmacht entgegen und schaut dann einem Excelgame dabei zu, wie es den Ausgang der Schlacht errechnet. Stattdessen könnt ihr stufenlos in die Schlacht und damit auch die belagerte Stadt herein zoomen und eure Truppen befehligen. Das erinnert ein wenig an Total War: Arena, fällt durch die schiere Masse gleichzeitig aktiver Spieler aber noch wuseliger aus.

Insgesamt wendet sich Age of Empires Mobile damit weniger an Freunde klassischer Echtzeitstrategiespiele wie Age of Empires I bis IV, Starcraft oder Age of Mythology, sondern wählt seine Zielgruppe bei den zig Millionen Spielern konkurrierenderer Mobil Games wie etwa Rise of Kingdoms. Zu dem es jedoch tatsächlich eine erheblich hübschere und wohl auch taktisch tiefere Alternative darstellt.

Zwar haben wir die Schlachten etwas in den Fokus gerückt, die meiste Zeit werdet ihr euch jedoch um das Management eurer Siedlung kümmern. Und hier wird sich auch die Monetarisierung bemerkbar machen, die wohl genretypisch ausfallen wird. Wir gehen davon aus, dass das Zücken der Kreditkarte unter anderem mit einem schnelleren Baufortschritt belohnt wird. Auch eine kostenpflichtige Premium („VIP“) Mitgleidschaft hat sich bereits angedeutet, dank der es zusätzliche Boni hageln wird.

Uns selbst wird das Spiel, obgleich es tatsächlich recht hübsch aussieht, somit wohl eher nicht abholen können. Andererseits verstehen wir, dass man den Titel lieber auf eine größere Zielgruppe zuschneidet, als die wenigen Fans klassischer RTS Spiele zu bedienen. Wem das nicht gefällt und wer etwas an der Marktentwicklung ändern möchte, kauft sich also besser direkt Age of Empires IV (zum Beispiel via GeForce Now auch auf dem Mac spielbar). Und setzt so ein Zeichen, dass sich auch mit klassischer Echtzeitstratgie noch Geld verdienen lässt.

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