Apple steht aufgrund seiner Entscheidung, mehrere VPN-Applikationen aus der russischen Filiale des App Stores zu entfernen, schon länger in der Kritik. Zwar hat Apple den Verkauf von Hardware in Russland mittlerweile vollständig eingestellt, der App Store des Unternehmens bleibt aber weiterhin nutzbar.

Anfang Juli entfernte Apple dann zahlreiche VPN-Applikationen und begründete das Vorgehen gegenüber den betroffenen Entwicklern mit einer Entscheidung russischer Behörden. ifun.de berichtete:

Apple entfernt VPN-Apps aus dem russischen App Store

Offener Brief erhöht den Druck

Ein heute veröffentlichter offener Brief, der von einer Vielzahl von zivilgesellschaftlichen Organisationen und Einzelpersonen unterzeichnet wurde, erhöht nun den Druck auf Cupertino, den Eingriff rückgängig zu machen.

Der Brief richtet sich an Apple-Chef Tim Cook und fordert das Unternehmen auf, seine Entscheidung zu überdenken und die entfernten VPN-Applikationen wieder verfügbar zu machen.

Nach Angaben der Unterzeichner sei Apples Vorgehen auf Druck der russischen Kommunikationsaufsicht Roskomnadzor erfolgt. Die Entscheidung stehe im Widerspruch zu Apples eigenen Grundsätzen, die die Bedeutung eines freien Informationsflusses und der Meinungsfreiheit betonen.

VPNs als letzte Bastion gegen Zensur

VPNs sind in Russland eine der wenigen Möglichkeiten, um die staatliche Zensur zu umgehen und Zugang zu unabhängigen Informationen zu erhalten.

Die Unterzeichner des Briefes fordern Apple auf, die entfernten VPN-Applikationen umgehend wieder im russischen App Store zur Verfügung zu stellen. Sie argumentieren, dass Apple, indem es den Forderungen der russischen Regierung nachkomme, zur weiteren Kontrolle des Internets durch das Regime Behörden beitrage und die Meinungsfreiheit in Russland gefährde.

Die Verfasser verweisen zudem auf Entscheidungen des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte, die russische Gesetze zur Einschränkung des Informationszugangs als unvereinbar mit internationalen Standards bewerten. Sie fordern Apple auf, sich diesen Praktiken zu widersetzen um so den Zugang zu unabhängigen Informationen zu schützen.

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