Die EU lässt nicht locker. Die in Belgien ansässige Verbraucherschutzorganisation BEUC wirft Apple vor, weiterhin in diversen Punkten gegen die Bestimmungen des Gesetzes über digitale Märkte (DMA) zu verstoßen. Apple ist allerdings nicht der einzige der sogenannten Torwächter-Konzerne, dem entsprechende Versäumnisse nachgesagt werden. Auch Meta (Facebook/WhatsApp), Amazon, Alphabet (Google), Microsoft und ByteDance (TikTok) werden in dem als PDF verfügbaren Bericht genannt.

Das Gesetz über digitale Märkte soll die Großkonzerne daran hindern, komplette Märkte oder einzelne Bereiche davon zu kontrollieren und zugleich dafür sorgen, dass man als Verbraucher mehr Auswahlmöglichkeiten hat und zusätzlichen Schutz genießt.

„Apple verunsichert Nutzer“

Bei Apple ist dabei vor allem der strikt limitierte App Store Thema, Meta soll unter anderem bei WhatsApp für Interoperabilität sorgen und bei Google soll die Dominanz im Bereich der Suchmaschinen reglementiert werden. Allerdings werden die im DMA festgelegten Vorgaben nach Ansicht der Verbraucherschützer bislang längst nicht ausreichend erfüllt.

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So versuche Apple weiterhin, seine Nutzer davon abzuhalten, alternative Zahlungswege zu verwenden oder sich für günstigere Abonnement-Möglichkeiten außerhalb seines Kontrollbereichs zu entscheiden. Dies geschehe beispielsweise dadurch, dass Apple versuche, die Nutzer durch entsprechend formulierte Hinweismeldungen zu verunsichern und abzuschrecken.

Auch Browser-Auswahl und Standardeinstellungen in der Kritik

Auch seien die auf dem von Apple angebotenen Auswahlbildschirm für Webbrowser angezeigten Informationen nicht ausreichend, um eine sachkundige Auswahl zu treffen. Das Benutzererlebnis sei eher verwirrend und zu komplex. Gleiches gilt für die generelle Möglichkeit, Standardeinstellungen zu ändern sowie für die Installation alternativer App Stores. Apple versuche hier zudem, Verbraucher mithilfe von unnötigen Schritten davon abzuhalten, auf Alternativen umzusteigen.

Die Verfasser der Kritikpunkte merken an, dass ein Teil davon bereits von der EU-Kommission thematisiert wurde und Bestandteil neuer Untersuchungsverfahren sind. Eine erneute Untersuchung gegen Apple wurde bereits im Juni angestoßen, was dazu geführt hat, dass Apple weitere Anpassungen an seinem App-Store-System vorgenommen hat. Ausgestanden dürfte die Angelegenheit deswegen aber längst nicht sein. Die Mängelliste der BEUC hat zumindest teilweise weiter Bestand, zudem feuern Apple-Konkurrenten wie Epic Games und Spotify weiterhin heftig gegen Apple.

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