Die Bluetooth Special Interest Group (SIG) hat Version 6.0 der sogenannten Bluetooth Core Specification veröffentlicht. Der neue Standard beschreibt erweiterte Funktionen, die vor allem in den Bereichen Sicherheit, Datenübertragung und Geräteeffizienz Anwendung finden sollen.

Präzisere Abstandsmessung

Eine der wesentlichen Neuerungen ist das „Bluetooth Channel Sounding“. Dieses Verfahren ermöglicht eine präzise Abstandsmessung zwischen Geräten, was beispielsweise die Sicherheit in Anwendungen mit digitalen Schlüsseln erhöht. Diese Neuerung könnte dafür sorgen, dass nur berechtigte Personen, die sich in einem festgelegten Umkreis befinden, Zugang zu bestimmten Bereichen erhalten. Auch die Ortung von verlorenen Gegenständen soll damit erleichtert werden.

Eine weitere Neuerung stellt das „Decision-Based Advertising Filtering“ dar. Hierbei kann ein Gerät, das nach Bluetooth-Signalen sucht, effizienter arbeiten, indem es anhand von Inhalten eines empfangenen Pakets entscheidet, ob es weitere, verwandte Pakete auswerten soll. Dies soll den Aufwand bei der Suche nach Geräten erheblich reduzieren.

Mit der Funktion „Monitoring Advertisers“ wird es zudem möglich, die Bewegung eines Geräts in den Sendebereich eines Bluetooth-Empfängers besser nachzuverfolgen. Der Empfänger wird informiert, wenn ein Gerät in die Reichweite kommt oder diese verlässt. Dies kann helfen, unnötigen Energieverbrauch zu vermeiden, der entsteht, wenn ein Empfänger nach einem nicht mehr vorhandenen Gerät sucht.

Effizientere Datenübertragung

Zudem wurden Verbesserungen an der Datenverarbeitungsschicht „Isochronous Adaptation Layer“ (ISOAL) vorgenommen, um die Latenz, besonders in der Audiotechnik, zu verringern. Dies soll für eine bessere Qualität bei Audioanwendungen sorgen, die Bluetooth verwenden.

Bluetooth Version 6.0 bringt somit eine Reihe technischer Verbesserungen, die Entwicklern von Endgeräten, Ohr- und Kopfhörern neue Möglichkeiten bieten, Bluetooth in ihren Produkten und Anwendungen zu nutzen.

Zur Bluetooth Special Interest Group, die für die Ausarbeitung des Standards verantwortlich zeichnet, gehört seit dem Jahr 2015 auch Apple. Der iPhone-Fertiger ist neben Google, Intel und Microsoft eines der einflussreichsten Mitgliedern der SIG.

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