Der Start des europäischen KI-Pakts, eines freiwilligen Übereinkommens zur frühzeitigen Einhaltung künftiger KI-Regeln, hätte reibungsfreier ablaufen können. Wichtige Technologiekonzerne wie Apple und Meta verweigerten ihre Teilnahme. Der Pakt enthält unverbindliche Verpflichtungen, die den kommenden KI-Gesetzen der Europäischen Union vorgreifen sollen, um Unternehmen frühzeitig auf die neuen Regelungen vorzubereiten.
Die Abwesenheit von Apple und Meta auf der offiziellen Liste der Unterzeichner fällt besonders auf, da nahezu alle anderen großen Tech-Konzerne unter den frühen Signatoren vertreten sind. Neben den ChatGPT-Machern von OpenAI haben sich auch Amazon, Google, Microsoft und Samsung zur Kooperation mit der Europäischen Union entschieden. Auch Adobe, die Deutsche Telekom, Telefónica und Vodafone sind unter den über 100 Unternehmen vertreten, die am KI-Pakt teilnehmen.
Regulatorische Unsicherheiten bremsen Teilnahme
Apple begründet seine KI-Zurückhaltung in Europa seit geraumer Zeit mit „regulatorischen Unsicherheiten“, hat diese bislang aber noch nicht öffentlich präzisiert. Die Auswirkungen sind dennoch signifikant. So hat sich Apple dafür entschieden, die KI-Funktionen “Apple Intelligence” bis auf Weiteres nicht in Europa anzubieten. Auf dem alten Kontinent fehlt der neuen iPhone-Familie damit eines ihrer wichtigsten Verkaufsargumente.
Auch Meta und andere Technologiekonzerne haben KI-Produkte und -Funktionen nach Auseinandersetzungen mit europäischen Regulierungsbehörden vorerst zurückgehalten.
Der KI-Pakt wurde von Thierry Breton, dem ehemaligen EU-Digitalkommissar, ins Leben gerufen, der Anfang des Monats zurückgetreten war. Mit dem Rücktritt Bretons verlor der KI-Pakt weiter an Dynamik. Die Einführung des Pakts fand unter der Leitung von Lucilla Sioli, der Leiterin des KI-Büros der EU, statt, wobei viele Kommissare nicht anwesend waren. Die EU-Kommission hatte ursprünglich erklärt, dass über tausend Unternehmen Interesse an der Teilnahme bekundet hätten.
Die Unterzeichner des KI-Paktes
2021.ai, Accenture, Adecco, Adobe, AI & Partners, Airbus, Aleph Alpha, Alteryx, Amadeus IT Group, Amazon (Amazon Europe Core), Arkage IT, ASIMOV AI, Atlassian, Autodesk, Beamery, Bearing Point, Biologit, Blimp AI, Blueskeye AI, Booking.com, Broadridge, Calimala AI, Castroalonso, cBrain, CEGID SAS, Certifopac, CHEMISTREE, CGI, Cisco, Cohere, Complear, Corsight AI, CREDO AI, Criteo, Dassault Systèmes, Dedalus Healthcare, DEKRA, Deutsche Telekom, DNV, Docaposte, Enbw, Essity, ETHIQAIS, Event Gates, GFT Technologies, Gira group, Gjensidige Forsikring, Godot, Google, GSO Psychometrics, Halfspace, Hewlett Packard Enterprise, Iberdrola, IBM, iDAKTO, IDEMIA Public Security, Infosys Limited, Ingka Group, Innomatik, Intuit, IPAI Aleph Alpha Research, ITI – Instituto Tecnológico de Informática, Jakala, Jusmundi, Just Add AI, Justifai, KissMyButton, KPN, Kyndryl, Lenovo, Lefebvre Sarrut, Logitech, LT42, Lynclo, Manteia – Memar S.r.l, Mastercard, MetCommunications, Microsoft, Milestone Systems, Mirakl, ML Analytics, ML Cube, MLSecured, Motorola Solutions, Mural, NEC, Nokia, NTrust, OpenAI, Orange, OVHcloud, Palantir, Palo Alto Networks, Porsche, Qina, Qualcomm, Saidot, Sage, Salesforce, Samsung, SAP, Scania, Science4Tech, Securitas, Sii, SiteSage, SMALS, Snap, Sopra Steria, Starkdata, Studio Deussen, Tata Consulting Services, Techwolf.ai, Tecta Group, Telefónica, Telenor, Tidio, TIM Telecom Italia, Trail ML, Tuya, Verisure, Vodafone, Waiheke, Wipro, Workday.
