Ein aktueller Marktcheck des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) hat mehrere Mängel beim Erwerb des Deutschlandtickets über digitale Vertriebswege aufgedeckt. Die Angebote der Verkehrsunternehmen unterscheiden sich erheblich, insbesondere beim Kauf über Internetseiten oder Apps. Während 14 von 15 Anbietern das Ticket auf ihren Websites anbieten, haben nur 9 eine eigene App. Zudem gibt es häufig unklare Informationen zu Bonitätsprüfungen und Kündigungsfristen.

Unzureichende Transparenz bei Bonitätsprüfungen

Die Untersuchung zeigt, dass Verbraucher auf verschiedene Hürden stoßen können. Ein zentrales Problem ist die fehlende Transparenz bei Bonitätsprüfungen. Nur drei Anbieter informieren während des Kaufvorgangs auf ihren Internetseiten über eine mögliche Prüfung. In den Apps weisen immerhin sieben Anbieter darauf hin. Außerhalb des Bestellvorgangs erwähnen zwölf der 15 untersuchten Anbieter eine mögliche Bonitätsprüfung.

Laut vzbv ist diese Vorgehensweise nicht ausreichend, da bei digitalen Tickets, die bei Zahlungsverzug schnell gesperrt werden können, keine Bonitätsprüfung erwartet wird.

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Widersprüchliche Angaben zu Kündigungsfristen

Ein weiteres Problem sind die teils widersprüchlichen Angaben zur Kündigung des Deutschlandtickets. Einige Anbieter geben in ihren FAQ an, dass eine Kündigung bis zum Monatsende möglich sei, während die Tarifbestimmungen eine Frist bis zum 10. des Monats vorsehen. Diese Abweichungen können für Kunden problematisch werden, wenn ihre Kündigung als verspätet abgelehnt wird.

Zusätzlich bestehen Unterschiede bei den angebotenen Ticketformaten. Zwar bieten die meisten der untersuchten Unternehmen das Deutschlandticket als Chipkarte an, jedoch wird dies im Bestellprozess nicht immer deutlich. Der vzbv fordert daher, dass diese Option im Kaufprozess klarer beworben wird, um den Kunden eine echte Wahlmöglichkeit zwischen App und Chipkarte zu bieten.

Der vzbv appelliert an die Verkehrsunternehmen, den Bestellprozess zu vereinfachen und transparenter zu gestalten, insbesondere was die Bonitätsprüfungen und Kündigungsfristen betrifft. Verbraucher sollten das Ticket problemlos online oder vor Ort erwerben können, ohne auf unnötige Hürden zu stoßen.

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