Mobilfunkkunden der Telekom sollten gesundes Misstrauen walten lassen, wenn sie Anrufe von Telekom-Mitarbeitern erhalten, die ihnen eine Aufwertung ihres Vertrags anbieten. Die im Verlauf solcher Gespräche gemachten Angaben sind möglicherweise falsch. Wir konnten in einem konkreten Fall nachvollziehen, dass hier auch mit Methoden gearbeitet wird, die rechtlich mehr als fragwürdig sind.

In unserem Beispiel kam der Anruf von der Rufnummer 0541-50797597. Dahinter steckt wohl ein in Osnabrück ansässiges Callcenter, das schon seit Jahren entweder direkt für die Telekom arbeitet oder zumindest auf offiziellem Weg umfangreiche Kunden- und Vertragsdaten erhält. Die Anrufe zielen konkret darauf ab, dem Kunden einen teureren Vertrag zu vermitteln, was die Vermutung nahelegt, dass hier auf Provisionsbasis gearbeitet wird.

Standardtarif als „persönliches Geschenk“ verkauft

In dem von uns dokumentierten Fall wurde der Inhaber eines Mobilfunkvertrags vom Typ MagentaMobil S kontaktiert, wobei der Anrufer detaillierte Informationen über die Vertragslaufzeit, die zugebuchten Zusatzkarten und den Kunden selbst hatte. Der Anrufer hatte sich als Mitarbeiter des Telekom Kundenservice ausgegeben und angeboten, das Datenvolumen für die Haupt- und Zusatzkarten zu verdoppeln und auf Nachfrage bestätigt, dass es dabei keinen Haken gebe und auch die Kündigungszeit unverändert bleibe. Obendrauf würde er „als persönliches Geschenk“ noch ein Jahr lang 5 Euro Rabatt pro Karte gewähren und hat dann ganz beiläufig erwähnt, dass man erst danach 49,95 Euro für die erste Karte bezahlen würde.

Der aktuell gebuchte Tarif des Kunden läuft jedoch für monatlich 39,95 Euro und das „persönliche Angebot“ des angeblichen Kundenberaters wäre nichts anderes, als den vorhandenen S-Tarif zu den regulären Konditionen, also für 10 Euro mehr im Monat, auf MagentaMobil M zu ändern. Wer hier nicht einhakt, weil er seine laufenden Kosten kennt, hat anstatt des vorgetäuschten Geschenks mal eben einen teureren Vertrag an der Backe.

„Drücker-Methoden“ werden von Anbietern toleriert

Solche Methoden sind bei Telefon- und Internettarife sicher nichts Neues. Ärgerlich ist allerdings, wenn man auch als Kunde von vermeintlich seriösen Anbietern wie der Telekom auf dergleichen gefasst sein muss. Ein Ausrutscher dürfte das Ganze kaum sein, denn im Internet finden sich Berichte von Nutzern, die bereits über die vergangenen Jahre hinweg von derselben Rufnummer aus in ähnlicher Weise kontaktiert wurden.

Wir haben die Telekom um eine Stellungnahme gebeten, auf die Anfrage bislang aber keine Antwort erhalten.

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