Mit iOS 18.2 hat Apple in den Ländern, in denen der eigene KI-Dienst Apple Intelligence bereits verfügbar ist, weitere Anpassungen vorgenommen. So gibt es nun auch Zusammenfassungen von Nachrichten-Schlagzeilen, um schnell und einfach auf dem neuesten Stand zu bleiben. Diese Funktion scheint jedoch offensichtlich nicht wie gewünscht zu funktionieren, so dass Apple sich derzeit Kritik von unterschiedlichsten Stellen ausgesetzt sieht.

So fordert unter anderem Reporter Ohne Grenzen (RSF) Apple auf, die Benachrichtigungsfunktion für Zusammenfassungen in Apple Intelligence zu deaktivieren. Vorausgegangen war ein Fehler des Features, das eine irreführende Schlagzeile erzeugte: Diese suggerierte, der Mordverdächtige Luigi Mangione habe sich erschossen. Als Quelle dieser Information gab die KI fälschlicherweise BBC News an.

Der 26-jährige Luigi Mangione wurde am 4. Dezember in New York festgenommen, da er als Tatverdächtiger für den Mord an Brian Thompson, dem CEO eines großen amerikanischen Krankenkassenkonzerns, gilt. Mangione befindet sich nach wie vor im Hochsicherheitstrakt der Huntingdon State Correctional Institution in Huntingdon County in Pennsylvania in Haft. Da der Fall weltweit hohe Wellen schlägt, hat dementsprechend auch die britische BBC (British Broadcasting Cooperation) darüber berichtet.

Auch die BBC hat mittlerweile eine Beschwerde bei Apple eingereicht, wie MacRumors berichtet. Die Organisation Reporter Ohne Grenzen macht in einem Artikel auf ihrer eigenen Website klar, dass Künstliche Intelligenz gegenwärtig nicht dazu in der Lage sei, zuverlässig Informationen für die Öffentlichkeit zu liefern. Vincent Berthier von RSF erklärt dazu:

„KIs sind Wahrscheinlichkeitsmaschinen, und Fakten können nicht durch Würfeln entschieden werden. RSF fordert Apple auf, verantwortungsvoll zu handeln und diese Funktion zu entfernen. Die automatische Produktion von Falschinformationen, die einem Medienunternehmen zugeschrieben werden, ist ein Schlag für die Glaubwürdigkeit des Unternehmens und eine Gefahr für das Recht der Öffentlichkeit auf verlässliche Informationen zu aktuellen Themen. Das europäische KI-Gesetz – obwohl es die fortschrittlichste Gesetzgebung der Welt in diesem Bereich ist – stufte informationsgenerierende KI nicht als Hochrisikosysteme ein und hinterließ damit eine kritische Rechtslücke. Diese Lücke muss umgehend geschlossen werden.“

Dieser Vorfall ist nicht der erste, der die KI-generierten Zusammenfassungen von Schlagzeilen bei Apple Intelligence betreffen. Auch die New York Times berichtete von ähnlichen Problemen, als ein Artikel über den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu von Apple Intelligence falsch zusammengefasst wurde. In der Zusammenfassung war davon die Rede, Netanjahu sei verhaftet worden, obwohl der Artikel von einem Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs sprach.

Uns in Deutschland betrifft das aktuelle Problem von Apple nicht direkt, da Apple Intelligence hierzulande bislang noch nicht verfügbar ist. Wie Apple allerdings mittlerweile angekündigt hat, soll der KI-Dienst im April des nächsten Jahres auch in Deutschland an den Start gehen. Man kann nur hoffen, dass sich die Zuverlässigkeit der Zusammenfassungen bis dahin verbessert hat.

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Der Beitrag Schlagzeilen-Zusammenfassungen per KI: Viel Kritik für Apple Intelligence erschien zuerst auf appgefahren.de.

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