Apple plant offenbar, seine Nachrichten-App “Apple News” in weiteren Ländern einzuführen. Der Dienst, der derzeit rund 125 Millionen Menschen in den USA, Kanada, Großbritannien und Australien erreicht, könnte schon bald neue Märkte erschließen.
Zudem soll in Großbritannien das lokale Angebot ausgebaut und die in den USA bereits verfügbare Rätselrubrik eingeführt werden – dies berichtet die Financial Times unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Seit fast zehn Jahren am Start
Mit diesen Schritten könnte Apple seine Stellung als digitale Vertriebsplattform für Verlage stärken. Gleichzeitig baut Apple mit der App das wachsende Servicegeschäft aus, das schon jetzt etwa 96 Milliarden Dollar jährlich einbringt.
Apple News finanziert sich durch Werbung und kostenpflichtige Abonnements. Verlage können selbst Anzeigen vermarkten oder Apple dies überlassen – letzteres bringt ihnen 70 Prozent der Einnahmen. Allerdings erschweren Apples Datenschutzvorgaben die zielgerichtete Werbung.
Die kostenpflichtige Variante, Apple News+, bietet kuratierte Inhalte, Spiele und Podcasts. Der Dienst kostet 12,99 US-Dollar im Monat und umfasst etwa 450 Verlage weltweit.
Von Apple kuratierte Schlagzeilen
Apple News bietet Verlagen Zugang zu einem großen Publikum, insbesondere zu jüngeren und zahlungskräftigeren Lesern. Einige Verlage nutzen die Plattform als Ergänzung zu eigenen Kanälen, während andere befürchten, dass Apple mögliche Direktabonnenten abwirbt.
Obwohl Apple News kaum eigene Inhalte erstellt, hat die Plattform seit ihrem Start vor fast zehn Jahren erheblichen Einfluss darauf, welche Nachrichten Millionen Menschen in den größten westlichen Ländern täglich konsumieren. Die redaktionelle Auswahl der Inhalte liegt bei Apple. Ein Team aus etwa 100 Mitarbeitern entscheidet, welche Artikel hervorgehoben werden.
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