Am 18. Februar 2025 hat Apple durchgegriffen und zehntausende Apps aus dem EU-App-Store entfernt. Alle Apps ohne sogenannte „Trader Status“-Informationen wurden aus dem EU-App-Store entfernt. „Trader Status“ bedeutet, dass App-Entwickler:innen klarstellen müssen, ob sie als Unternehmen oder Privatpersonen auftreten, und ihre Kontaktinformationen angeben. Diese Regelung basiert auf den Artikeln 30 und 31 des DSA, einem EU-Gesetz, das die Transparenz und Sicherheit digitaler Dienste verbessern soll.
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Neue DSA-Regeln treffen kleine App-Entwickler:innen besonders hart
Laut Daten des Analyseunternehmens Appfigures wurden innerhalb von nur 30 Stunden fast 135.000 Apps aus allen EU-Mitgliedsstaaten-Stores entfernt. Das ist ein harter Schlag, besonders für die kleinen und unabhängigen Entwickler:innen. Und das, obwohl die Deadline seit Langem bekannt war: Bereits seit vergangenem Jahr stand fest, dass die Regelung ab dem 17. Februar 2025 greifen würde.
Viele kleinere Entwickler:innen und Unternehmen haben bisher vermieden, private Adressen oder Telefonnummern öffentlich zu teilen – oft aus gutem Grund.
The new rules are forcing many to either rent expensive office addresses or use virtual addresses and phone numbers,
erklärt Sarah Perez, Tech-Journalistin bei TechCrunch in einem Artikel. Gerade Entwickler:innen, die von zu Hause arbeiten oder Apps als Nebenprojekt betreiben, stehen jetzt vor einem Problem.
Plötzlich nicht mehr im App Store von Apple: Was das für Nutzer:innen bedeutet
Für App-Nutzer:innen hat die Bereinigung des App Stores unmittelbare Folgen. Manche Lieblings-Apps könnten plötzlich verschwunden sein. Auch zukünftige Updates könnten ausbleiben, wenn die Entwickler:innen die Anforderungen nicht erfüllen. Die neuen Trader-Informationen sind ab sofort im EU-App-Store sichtbar – direkt unter den App-Details wie Altersfreigabe und unterstützten Sprachen.
Wer seine App zurück in den Store bringen will, muss Apple die vollständigen Kontaktinformationen übermitteln – und zwar verifiziert. Apple prüft die Angaben, bevor die App wieder freigeschaltet wird. Bis dahin bleiben die betroffenen Anwendungen offline.
Weniger Apps, mehr Sicherheit: Wie der DSA den digitalen Raum verändert
Während große Unternehmen die neuen Anforderungen des DSA relativ leicht umsetzen können, droht kleineren Entwickler:innen ein echter Nachteil. Sie müssen kreativ werden, um ihre Privatsphäre zu schützen und dennoch den gesetzlichen Vorgaben zu entsprechen. Viele melden nun virtuelle Büros oder Co-Working Spaces als Adresse an, andere nutzen Postfächer oder virtuelle Telefonnummern.
Apple hat mit der radikalen Bereinigung des EU-App-Stores ein klares Zeichen gesetzt: Wer im digitalen Markt mitspielen will, muss sich an die Spielregeln halten. Für die User bedeutet das kurzfristig vielleicht den Verlust der einen oder anderen App – langfristig könnte jedoch mehr Transparenz und Sicherheit im digitalen Raum entstehen.
