Inzwischen wissen wir: Apple hat das ursprünglich für Ende 2024 geplante Siri-Upgrade erneut verschoben und plant eine Freigabe jetzt erst im Frühjahr 2026. In einem jetzt freigegebenen Video-Interview mit dem Wall Street Journal sprachen die Apple-Manager Craig Federighi und Greg Joswiak am Wochenende vergleichsweise offen über die Gründe.

Komplettes 25-Minuten-Interview auf YouTube

Die neue Siri-Version sei intern zwar bereits funktionsfähig gewesen, habe jedoch nicht die gewünschte Verlässlichkeit erreicht. Apple entschied sich daher gegen eine Veröffentlichung. Die geplanten KI-Funktionen sollen stattdessen auf Basis einer überarbeiteten Systemarchitektur umgesetzt werden. Einen neuen Termin nannte das Unternehmen nicht. Apple wolle sich nicht auf einen Zeitpunkt festlegen, sondern erst dann informieren, wenn das Produkt einsatzbereit sei.

Federighi erklärte, das neue Siri-Konzept basiere auf „Apple Intelligence“, eine Marke unter der Apple zahlreiche KI-Funktionen zusammenfasst, darunter Werkzeuge zur Textverarbeitung, Bildanalyse und eine persönlichen Suche.

Viele der zugrundeliegenden Technologien, etwa die semantische Indexierung von Inhalten oder die Integration privater Sprachmodelle, seien bereits jetzt in Betrieb. Das Siri-Upgrade sollte auf diesen Grundlagen aufbauen, konnte aber nicht wie geplant umgesetzt werden. Apple habe früh entschieden, dass ein Produkt mit hoher Fehlerquote nicht den eigenen Ansprüchen genüge. Auch Joswiak stellte klar, dass die im letzten Jahr gezeigten Funktionen nicht nur ein Demo-Projekt gewesen seien. Es habe sich um reale Software gehandelt, die damals für marktreif gehalten wurde.

Integration statt Chatbot

Im Gespräch ging es auch um Apples grundsätzliche Strategie bei der Nutzung künstlicher Intelligenz. Im Unterschied zu anderen Unternehmen verfolge Apple das Ziel, KI-Funktionen direkt in Betriebssysteme und Anwendungen einzubinden.

Die Nutzer sollen Verbesserungen im Alltag erleben, ohne gezielt mit einem Chatbot interagieren zu müssen. Für darüber hinausgehende Funktionen sei über Apples Systeme dennoch ein Zugriff auf ChatGPT möglich.

Federighi wies darauf hin, dass Apple bereits eigene Sprachmodelle betreibe, unter anderem für Textbearbeitungswerkzeuge und visuelle Erkennung. Diese würden auf privaten Cloudsystemen ausgeführt, die datenschutzgerecht arbeiten sollen.

Aktuell deutet jedoch nichts darauf hin, dass Siri den KI-Chatbots von ChatGPT und Co. zeitnah das Wasser reichen können wird.

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