Apple hat ein technisches Hintergrundpapier veröffentlicht (PDF-Download), das die eigene Methodik zur Umsetzung der neuen EU-Energielabel-Verordnung für Smartphones und Tablets erläutert. Die seit dem 20. Juni geltenden Vorgaben verpflichten Hersteller dazu, ihre Geräte hinsichtlich Energieeffizienz, Reparierbarkeit, Akkulebensdauer und Sturzfestigkeit zu klassifizieren.

Apples Energielabel für das iPhone 16e und das iPhone 16 Pro Max

Apple bekennt sich im Dokument (EU Energy Label for iPhone and iPad: An Explanation of Apple’s Methodology) grundsätzlich zu den Zielen der Verordnung, bemängelt jedoch zahlreiche Unklarheiten in den vorgeschriebenen Übergangsmethoden. Diese könnten zu erheblichen Unterschieden bei der Bewertung führen und somit die Vergleichbarkeit der Geräte einschränken.

Bewertungen freiwillig herabgesetzt

Im White Paper beschreibt Apple detailliert, wie das Unternehmen die nicht vollständig standardisierten Testvorgaben interpretiert hat. So habe man beim Test zur Energieeffizienz etwa bewusst darauf verzichtet, den sogenannten „Full Resource Allocation“-Modus zu aktivieren, weil dieser im Alltag nicht zur Anwendung komme und den Energieverbrauch künstlich erhöhe.

Auch bei der Lautstärkemessung habe man sich an praxisnahen Parametern orientiert. Um möglichen Abweichungen durch andere Testansätze vorzubeugen, habe Apple seine Werte bei der Energieeffizienz sowie bei der Sturzfestigkeit vorsorglich um jeweils eine Bewertungsklasse gesenkt.

So misst Apple die Akku-Durchhaltezeit

Vergleichbarkeit aus Sicht von Apple fraglich

Besonders kritisch sieht Apple, dass sich einige Bewertungsskalen nicht an der tatsächlichen Nutzung orientieren. So werde etwa bei Tablets nicht zwischen einfachen Lesegeräten und leistungsstarken Arbeitsgeräten unterschieden. Trotz effizienter Hardware lande das iPad Pro damit in einer schlechteren Klasse.

PDF-Download: An Explanation of Apple’s Methodology

Auch die in der Verordnung vorgeschriebenen Falltests zur Bestimmung der Sturzfestigkeit stuft Apple als realitätsfern ein. Die Testbedingungen seien zu vage formuliert, Materialien und Prüfverfahren nicht eindeutig definiert. Apple ruft dazu auf, gemeinsam mit Industrie und EU-Kommission an klareren Standards zu arbeiten. Bis dahin solle das White Paper dazu beitragen, die eigene Bewertung nachvollziehbar zu machen und potenzielle Missverständnisse bei Verbrauchern zu vermeiden.

Der Beitrag Apple kritisiert EU-Energielabel und erklärt eigene Testmethoden erschien zuerst auf iphone-ticker.de.

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