Mein Sohn knipst unglaublich gerne Fotos. Natürlich habe ich ihm auch schon mal eine Digitalkamera besorgt, unter anderem hatte er sie im Miniatur-Wunderland im Einsatz. Dort wird es ja auch mal dunkel und es werden Züge und Modellautos fotografiert, die sich bewegen. Für das iPhone ein Kinderspiel, für Kinder-Digitalkameras anscheinend der Horror.
Sobald die Lichtverhältnisse etwas schlechter sind, sich etwas bewegt oder der Fotograf, in diesem Fall mein Sohn, sich ein kleines bisschen bewegt, werden die Bilder sofort unscharf oder verwackelt. Der Grund ist schnell gefunden: Die Verschlusszeiten sind meist elendig lang.
Ich habe direkt mal in meiner iCloud-Fotobibliothek nach alten Aufnahmen gesucht und Bilder aus dem Jahr 2010 gefunden, aufgenommen mit einem iPhone 4. Das ist 15 Jahre her. Damals hat Apple eine 5 Megapixel-Kamera verbaut, die ausreichend große Bilder geknipst hat. Bei schlechten Lichtverhältnissen kam das iPhone damals tatsächlich an seine Grenzen, aber sonst sehen die Bilder echt prima aus.
Die Kinder-Kameras der heutigen Tage sind allerhöchstens auf diesem Niveau. Und sind wir mal ehrlich: Es geht da doch gar nicht um 3, 5 oder 7 Megapixel, sondern darum, dass die Bilder auch dann noch scharf sind, wenn irgendwie ein bisschen Bewegung im Spiel ist. Und genau das bekommt auch die neue AgfaPhoto Realikids Cam Waterproof 2 nicht hin, die ich in dieser Woche ausprobiert habe.
Menüführung und Übersetzungen sind zumeist absolut gruselig
Dazu kommt, dass auch bei der neuen Kamera von AgphaPhoto kein wirklicher Wert auf die Bedienung gelegt wurde. Neben Auslöser, Power-Button und Steuerkreuz gibt es zwei Tasten, die anscheinend willkürlich mit irgendwelchen Funktionen belegt wurden.
Dazu kommt eine absolut schlechte Übersetzung, was sich vor allem in den Einstellungen bemerkbar macht. Da wird aus dem englischen Menüpunkt „Key sound“ einfach mal „Schlüsseleintritt“. Gemeint ist in diesem Fall übrigens die Lautstärke der Tastentöne. Und statt den Menüpunkt „Optionen“ oder „Einstellungen“ zu nennen, heißt er „aufstellen“. Was bitte soll denn so etwas?
Wir hatten auch mal eine Kinder-Kamera, da war der Menüpunkt zum Formatieren der eingelegten Speicherkarte völlig anders bezeichnet. Es kam, wie es kommen musste: Aus Versehen wurden alle Bilder gelöscht. Eine Kombination aus schlechter Übersetzung und seltsamer Tastenbelegung.
Warum gibt es denn nichts Anständiges?
Das iPhone macht sicherlich seit sieben oder acht Jahren grandiose Bilder, selbst wenn die Lichtverhältnisse oder der Moment mal bescheiden ist. Warum hat denn bisher anscheinend kein Hersteller mal einen halbwegs anständigen Sensor in eine Digitalkamera für Kinder verbaut?
Gerade im Alter von vier bis acht Jahren muss man den Kindern ja nicht unbedingt immer ein Smartphone in die Hand drücken. Aber warum nicht mal eine ordentliche, robuste Kinder-Kamera für 100 bis 200 Euro? Stattdessen ist der Handel überflutet mit billigen 20 bis 40 Euro Kameras, mit denen man auf lange Sicht definitiv keinen Spaß hat. Vielleicht habt ihr ja noch einen Tipp für mich und alle anderen Eltern….
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