Wenn es um eine Tastatur für das iPad Air oder iPad Pro geht, dann ist die erste Empfehlung glasklar: Das Magic Keyboard von Apple. Es passt perfekt, ist super einfach gekoppelt, bietet eine tolle Tastatur und ein tolles Trackpad. Einzig allein der Preis von über 300 Euro ist wenig berauschend. Vielleicht macht es Logitech mit der im Juni vorgestellten Flip Folio Hülle ja besser? Wir haben sie für euch mit dem aktuellen iPad Pro 13 Zoll getestet.
Werfen wir zunächst einen Blick auf den Preis. Für die 11 Zoll großen Geräte (iPad Pro M4 und iPad Air M2 und M3) kostet das Logitech Flip Folio 179 Euro, für die 13 Zoll großen Apple-Tablets (ebenfalls iPad Pro M4 und iPad Air M2 und M3) liegt der Listenpreis bei 199 Euro. Im Handel könnt ihr bereits 20 bis 30 Euro sparen. Dieser Punkt geht also schon mal an Logitech.
Eine Sache gefällt mir genau so gut, wie beim Apple Magic Keyboard. Das iPad wird magnetisch in der Logitech Flip Folio gehalten und kann einfach entnommen werden, wenn man die Schutzhülle gerade nicht benötigt. Das finde ich beispielsweise abends auf dem Sofa deutlich angenehmer, ein nacktes iPad fühlt sich schließlich einfach klasse an. Im Gegensatz zu festen Schutzhüllen, die das iPad komplett umschließen, bleiben die Kanten des Geräts allerdings ungeschützt.
Logitech Flip Folio, Tastatur-Case für iPad Pro 11 Zoll (M4) und iPad Air 11 Zoll…
Die Eindrücke der Logitech Flip Folio Tastatur
Aber nicht nur die Hülle selbst ist magnetisch, sondern auch die Tastatur. Diese wird einfach außen an die Schutzhülle geheftet, wenn man sie mitnehmen möchte – leider nicht mit sonderlich starken Magneten. Zur Tastatur selbst kann ich an dieser Stelle zunächst einmal positives Feedback geben: Beim 13 Zoll Modell ist sie fast genau so breit wie eine herkömmliche Tastatur. Leidlich die Umlaute ä und ü sowie die Tasten # und + sind etwas schmaler gestaltet. Schreiben kann man mit der Logitech-Tastatur wirklich gut. Sie verfügt sogar über drei Tasten zum Wechsel zwischen verschiedenen Geräten, neben dem iPad kann man sie auch mit dem iPhone oder dem Mac koppeln.
Dass die „lose“ Tastatur nicht über den Smart Connector mit Strom versorgt wird, finde ich ebenfalls nicht sonderlich tragisch. Immerhin sollen die vier austauschbaren CR2016-Knopfzellen zwei Jahre halten.
Es gibt aber leider auch Punkte, die mir nicht so gut gefallen. Ich hätte mir beispielsweise eine Beleuchtung gewünscht, wobei das wohl nicht mit den Knopfzellen vereinbar gewesen wäre. Ebenso finde ich die lose Tastatur in manchen Fällen unpraktisch, etwa wenn das iPad auf dem Schoß platziert werden soll. Das klappt mit dem Apple Magic Keyboard deutlich besser.
Das Trackpad fehlt definitiv
Gerade wenn die Tastatur nicht nur eine nette Option ist, sondern die Logitech Flip Folio Schutzhülle tatsächlich zum Arbeiten genutzt werden soll, fehlt ein aus meiner Sicht entscheidendes Detail: Das Trackpad.
Natürlich lässt sich das iPad wunderbar mit den Fingern bedienen, daran besteht gar kein Zweifel. Wenn die Finger aber gerade an der Tastatur sind, denn ist der Weg zum Trackpad der deutlich kürzere und auf Dauer auf wesentlich angenehmere.
Für mich persönlich ist das der K.O.-Faktor für die Logitech Flip Folio. Ich möchte nicht auf das Trackpad verzichten, zumindest nicht solange es nicht irgendeinen anderen Punkt gibt, der einen wesentlichen Unterschied macht.
So innovativ das Logitech Flip Folio auch scheint, echte Innovationen sind es dann doch nicht. So wird etwa beworben, dass das iPad auch im Hochformat auf der aufgestellten Hülle platziert werden kann. Hier wird es aber nicht magnetisch gehalten, sondern einfach nur auf eine dünne Lippe gestellt. Auf Marketing-Bildern wird das iPhone daneben platziert – die Lippe ist aber so schmal, dass iPhones abrutschen, wenn die Schutzhüllen abgerundete Kanten haben.
Auch die Aufstell-Funktion ist zunächst einmal prima, dann sie lässt sich stufenlos verstellen. Der Mechanismus ist aber ziemlich gewöhnungsbedürftig und machen das Logitech Flip Folio unglaublich schwer. Das Gewicht mit Tastatur liegt noch einmal deutlich über dem ohnehin schon schweren Apple Magic Keyboard. Wieder kein Pluspunkt.
Am Ende sind es viele interessante Idee und Ansätze, aber leider zu wenig überzeugende Punkte und für mich vor allem ein fehlendes Trackpad. Und damit stehe ich übrigens nicht allein da: Ich habe meinem Schwiegervater die Logitech Flip Folio und ein Apple Magic Keyboard zum Ausprobieren mitgegeben, nachdem er sich ein neues iPad Air gekauft hat. Drei Mal dürft ihr raten, welche Tastaturhülle er mir nach wenigen Tagen zurückgegeben hat…
Der Beitrag Logitech Flip Folio: Innovative Tastaturhülle für das iPad im Test erschien zuerst auf appgefahren.de.
