Mit den QuietComfort Ultra Earbuds der zweiten Generation richtet sich Bose erneut an Nutzer, die Wert auf eine wirksame aktive Geräuschunterdrückung legen, mit Apples AirPods aber nicht warm werden wollen.

Wirken wuchtiger als die AirPods, sitzen dafür sehr fest im Ohr

Im Alltagseinsatz zeigt sich: Die In-Ears setzen ihren Schwerpunkt auch in der zweiten Generation auf maximal Abschirmung, ausgereifte Klangprofile und weitreichende Personalisierung. Bose muss auch etwas bieten, tragen die Ohrhörer doch einen sehr sportlichen Verkaufspreis von 299 Euro.

Erster Eindruck, Design und Tragekomfort

Das Ladegehäuse wirkt im Vergleich zu anderen Premium-Ohrhörern wie etwa den AirPods Pro von Apple leichtgewichtig und in der Haptik etwas einfacher. Scharnier, Tastendruck und Materialfühlung fallen nicht negativ auf, reichen aber nicht ganz an die Verarbeitung anderer Geräte dieser Preisklasse heran.

Die Tipps und der Gummiring werden in 3 Größen mitgeliefert

Das Etui lässt sich über USB-C oder kabellos laden, was den praktischen Nutzen erhöht. Die Ohrhörer selbst sitzen durch die Kombination aus Ohrpassstücken und weichem Silikonband sehr fest im Ohr. Die spezielle Bauform erfordert zwar eine gewisse Eingewöhnung, sorgt im Alltag aber auch bei Bewegung für einen sicheren Halt.

Das Entnehmen der Ohrhörer aus dem Ladegehäuse erweist sich anfänglich als ungewohnt, da die Haltemagnete vergleichsweise stark arbeiten. Mit der Zeit gewöhnt man sich zwar an den Handgriff, bekommt aber häufig das Gefühl, als würde das Case gegenhalten. Positiv fällt auf, dass die schwarzen Modelle im Ohr kaum auffallen und auch die passive Dämmung durch die Bauform bereits eine gute Grundlage für das aktive Noise Cancelling schafft.

Ladecase mit USB-C-Port und drahtloser Ladeoption

Technische Umsetzung und Höreindruck

Bestes Feature der QC Ultra Earbuds ist weiterhin die aktive Geräuschunterdrückung. Diese zeigt sich im Alltag als ausgesprochen wirkungsvoll. Plötzliche Umweltgeräusche wie Straßenlärm, Bahnansagen oder Stimmen werden sehr effektiv ausgeblendet. Die Kombination aus passiver Abdichtung, acht integrierten Mikrofonen und dem überarbeiteten ActiveSense-Algorithmus erzielt eine Abschirmung, die sich im Marktvergleich auf hohem Niveau bewegt. Besonders im Aware-Modus, der Außengeräusche gezielt durchlässt, zeigen sich Fortschritte: Hier wird die Geräuschkulisse dynamisch angepasst, plötzliche Pegelwechsel werden sanft abgemildert.

Bose bietet einen aufgeräumte iPhone App

Die Wiedergabe ist klar und deutlich, die Bassbetonung ist je nach Sitz des Hörers und Nutzungsumgebung spürbar. Der sogenannte Immersive Audio-Modus, der eine räumlichere Klangbühne erzeugt, bleibt Geschmackssache (unser Ding ist er nicht). In der klassischen Stereowiedergabe jedoch überzeugen die Ohrhörer mit einem ausgewogenen Klangbild, das über die App weiter individualisiert werden kann. Nutzer können eigene Profile anlegen und zwischen verschiedenen Klangmodi wechseln.

Bei der Telefonie zeigt sich die integrierte Spracherfassung als sehr aggressiv, im positiven Sinn. Hintergrundgeräusche wie Wind oder Straßenlärm werden wirksam unterdrückt, die Sprachqualität bleibt dabei stabil. Die Mikrofonanordnung auf beiden Ohrhörern sorgt auch bei Gesprächen mit nur einem eingesetzten Hörer für eine gut verständliche Wiedergabe. Die Akkulaufzeit liegt mit bis zu sechs Stunden im Rahmen. Allerdings: Bei Nutzung von 360-Grad-Audios reduziert sich die Laufzeit auf rund vier Stunden.

Hier lassen sich die Kurzbefehle konfigurieren

Bedienung, Konnektivität und Zielgruppen

Die Touch-Bedienung an den Ohrhörern reagiert auf Taps und Streichgesten. Diese lassen sich über die App weitgehend individuell belegen. Auch die Deaktivierung der Touchsteuerung ist möglich, um ungewollte Eingaben beim Einsetzen oder Nachjustieren zu vermeiden. Mit der App können Nutzer verschiedene Hörmodi anlegen, benennen und in der Funktionstaste des Hörers hinterlegen. Jeder Modus kann dabei unterschiedliche Einstellungen für die Intensität der Geräuschunterdrückung und Immersive Audio enthalten.

Technisch setzen die Earbuds auf Bluetooth 5.3 und unterstützen Multipoint-Verbindungen. Damit kann nahtlos zwischen zwei verbundenen Geräten gewechselt werden. Die Audio-Codecs AAC, SBC sowie aptX Adaptive werden ebenfalls unterstützt.

und eigene Hörprofile für unterschiedliche Szenarien anlegen

iPhone-Nutzer erhalten leider keine tiefere Systemintegration, wie sie bei den AirPods üblich ist. Beispielsweise werden eingehende Nachrichten nicht automatisch vorgelesen.

Im Betrieb wirken die Bose QuietComfort Ultra Earbuds durchdacht, aber nicht in allen Punkten makellos. Windgeräusche sind bei zügiger Bewegung deutlich wahrnehmbar. Beim Radfahren oder Spaziergängen bei starkem Wind beeinträchtigt dies mitunter die Hörqualität. Auch die Touch-Bedienung ist weniger intuitiv als bei konkurrierenden Modellen.

Mit einem Preis von 299 Euro richten sich die QC Ultra Earbuds primär an Personen, die Premium-In-Ears mit maximaler Geräuschunterdrückung suchen. Besonders für Nutzer, die mit dem Sitz anderer In-Ear-Hörer Probleme haben oder sich eine weitgehende Individualisierung der Hörmodi wünschen, stellen die neuen Bose-Ohrhörer eine interessante Alternative dar.

Auch Fans des typischen Bose-Klangs, wie man ihn aus Lautsprechern und anderen QC-Modellen kennt, dürften hier auf ihre Kosten kommen. Allerdings würden die QuietComfort Ultra bereits mit einem kleinen Preisnachlass nach mal ein ganzes Stückchen attraktiver werden.

Der Beitrag Bose QuietComfort Ultra: Aggressiveres ANC als bei den AirPods Pro erschien zuerst auf iphone-ticker.de.

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