Stellt euch vor, eure Anfragen an ChatGPT (App-Store-Link) sind plötzlich über Google oder andere Suchmaschinen auffindbar. Tatsächlich war das bis gestern noch der Fall, wenn ihr bis dato Anfragen an die KI gestellt und anschließend auf den „Teilen“-Link geklickt habt, um die Antworten etwa mit anderen zu teilen. Stellte man die Filter der Suchmaschine so ein, dass sie nur Suchergebnisse der URL “https://chatgpt.com/share” einschloßen, waren diese Anfragen dann über Google und Co. einsehbar.
Inzwischen hat OpenAI nachgebessert und die Funktion, die eine Indexierung über Suchmaschinen ermöglichte, entfernt. Das Unternehmen erklärte gegenüber TechCrunch:
„ChatGPT-Chats sind nicht öffentlich, es sei denn, Nutzer entscheiden sich, sie zu teilen. Wir haben Möglichkeiten getestet, um das Teilen von hilfreichen Unterhaltungen zu vereinfachen und gleichzeitig Nutzern die Kontrolle zu überlassen, und wir haben kürzlich ein Experiment beendet, bei dem Chats in den Suchmaschinenergebnissen angezeigt wurden, wenn man sich beim Teilen explizit dafür entschieden hat.“
Das Statement lässt also darauf schließen, dass es sich hier nicht um ein Versehen gehandelt hat, sondern dass die Funktion genau so gedacht war. Wie OpenAI aber inzwischen einräumt, habe dieses Experiment „zu viele Möglichkeiten für Leute geschaffen, versehentlich Dinge zu teilen, die sie nicht beabsichtigt haben“.
Unter den auffindbaren Anfragen waren weniger brisante Unterhaltungen zum Thema Badezimmer-Renovierung, Astrophysik oder Rezepten. Doch ließen sich dort zum Beispiel auch Fragen finden, die aus einem Incel-Forum hätten stammen können. Auch eine Bitte an den Chatbot, den eigenen Lebenslauf umzuschreiben, damit er besser auf eine ausgeschriebene Stelle passte, war unter den Anfragen. Da die Person in der Unterhaltung persönliche Informationen teilte, ließ sich schnell deren LinkedIn-Profil ausfindig machen. Die Anfrage wurde somit eindeutig zuordenbar.
Datenschutz und Nutzerführung fragwürdig
Allerdings betraf dies, wie gesagt, „nur“ Anfragen, die Nutzer über die „Teilen“-Funktion freiwillig geteilt und einen Share-Link erzeugt hatten. Dennoch dürfte wohl kaum ein Nutzer davon ausgegangen sein, dass dieses Teilen auch eine Indexierung bei Google, Bing und Co. zur Folge haben würde. Mindestens die Nutzerführung ist an dieser Stelle fragwürdig.
ChatGPT (Kostenlos+, App Store) →
Der Beitrag ChatGPT: Geteilte Anfragen waren in Suchmaschinen auffindbar erschien zuerst auf appgefahren.de.
