Wir haben bereits über die massive Zunahme von betrügerischen Anrufen aus dem Ausland berichtet. Die großen Anbieter gehen offenbar unterschiedlich mit dem Problem um. Während sich die Telekom auf die Position zurückzieht, dass hier der Kunde aktiv werden oder eine europäische Regelung getroffen werden muss, scheinen von Vodafone ergriffene Maßnahmen zumindest eine gewisse Wirkung zu zeigen.

Vodafone hat aktuell die Meldung ausgegeben, dass allein in den vergangenen drei Monaten rund 15 Millionen mögliche telefonische Betrugsversuche erkannt und entsprechende Hinweise an die Mobilfunkkunden ausgegeben wurden. Die Grundlage dafür bildet ein Anfang Mai eingeführter Warnmechanismus, der die Anrufe zwar nicht verhindert, dem Angerufenen jedoch immerhin die Meldung „Vorsicht: Betrug möglich!“ anstelle einer Absenderkennung anzeigt.

Die Gefahr im Netz und am Hörer steigt. Zeitgleich werden viele Verbraucher nachlässiger, wenn es darum geht, sich vor Telefonbetrug zu schützen. Jede Warnung hilft, Handynutzer zu sensibilisieren und vor kostspieligen Schäden zu schützen. Mit dem Spam-Warner konnten wir in drei Monaten mehr als 15 Millionen Menschen vor fiesen Betrugsmaschen warnen.
-Marcel de Groot, Vodafone

Die Betrugswarnung erscheint immer dann, wenn das System die Rufnummer als Spam einstuft. Im Hintergrund sind dazu mehrere tausend Rufnummern, die im Zusammenhang mit Telefonbetrug stehen, in einer Datenbank hinterlegt. Die Anzahl der täglich bei Kunden der unterschiedlichen Provider eingehenden Spam-Anrufe ist enorm. Im Netz von Vodafone wurden im Schnitt täglich etwa 150.000 Warnungen verschickt, an einzelnen Tagen seien sogar mehr als 650.000 potenzielle Spam-Anrufe registriert worden.

Telekom schiebt Verantwortung auf Kunden ab

Bereits im vergangenen Monat haben wir diesbezüglich bei der Telekom nachgehakt, weil die Anbieter nach unserer Einschätzung nicht nur über bessere Möglichkeiten verfügen, sondern vor allem auch ein besonderes Interesse daran haben sollten, die Belästigung und Gefahren für ihre Kunden auf ein Minimum zu reduzieren. In ihrer Stellungnahme hat die Telekom allerdings auf fehlende EU-Richtlinien verwiesen. Da man einer solchen Lösung nicht vorweggreifen wolle, stünde aktuell der Schutz vor SMS-Spam im Vordergrund.

Der europäischen Richtlinie vorwegzugreifen, wäre jedoch riskant. Weil es am Ende bedeuten könnte, dass später Anpassungen vorgenommen werden müssten. Also geht es zunächst um mehr Möglichkeiten gegen schädliche Kurznachrichten vorzugehen und in einem nächsten zukünftigen Schritt um SPAM-Anrufe und Betrugsversuche am Telefon.

Die Telekom sieht ansonsten ihre Kunden in der Pflicht und verweist auf Spam-Blocker-Apps wie Hiya oder die Möglichkeit, sich mit einer Beschwerde an die Bundesnetzagentur zu richten.

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