Der Start-Up-Accelerator und Risikokapitalgeber Y Combinator (YC) hat gestern eine schriftliche Stellungnahme bei Gericht eingereicht, um Epic Games im Rechtsstreit mit Apple zu unterstützen. In dem Brief erklärte Y Combinator, Apples „Anti-Steuerungs-Beschränkungen“ behindere das Wachstum und die Entwicklung von Tech-Unternehmen schon seit langem. YC forderte das Gericht darum dazu auf, Apples Antrag auf Berufung zurückzuweisen.
Das Gericht hatte in dem andauernden Rechtsstreit zuletzt Epic Games Recht gegeben und verfügt, dass Apple seine Regelungen zu Links zu Drittanbieter-Zahlungsmöglichkeiten in den USA ändern müsse. Das wiederum veranlasste Apple dazu, Berufung gegen das Urteil einzulegen.
Apple kassiert immer Provisionen
Im April wurde offengelegt, dass Apple gegen eine einstweilige Verfügung aus dem Jahr 2021 verstoßen hatte, die es Entwicklern ermöglichen sollte, Kunden innerhalb der jeweiligen App zu externen Zahlungsanbietern zu leiten, um damit die App-Store-Provision zu umgehen, die Apple für jeden In-App-Kauf einbehält. Apple hatte zwar eine Möglichkeit für das Einbinden der externen Links eingeführt, forderte dann aber auch für diese Käufe eine Provision in Höhe von bis zu 27 Prozent.
Apple wurde darum vom Gericht „Vorsatz“ vorgeworfen und das Unternehmen dazu verurteilt, die Provision auf die über Drittanbieter getätigten Käufe zu streichen. Das setze Apple daraufhin zwar um, doch legte das Unternehmen gleichzeitig Berufung gegen das Urteil ein, sodass dieses in nächster Instanz auch wieder rückgängig gemacht werden könnte.
Unternehmen schließen sich zusammen
Sowohl Epic Games als auch Y Combinator kämpfen nun weiterhin dafür, dass Apple nicht zu seinen alten App-Store-Regelungen zurückkehren kann. Y Combinator erklärte, es habe in seiner Rolle als Risikokapitalgeber „lange gezögert“, um App-basierte Unternehmen zu unterstützen, die von der Apple-Provision betroffen seien.
„Eine Umsatzbeteiligung von 30 % kann leicht den Unterschied ausmachen zwischen einem Unternehmen, das es sich leisten kann, zu expandieren, neue Mitarbeiter einzustellen und in sein Produkt zu reinvestieren, und einem Unternehmen, das ständig darum kämpft, sich über Wasser zu halten. Vor diesem Hintergrund ist die 30-prozentige Apple-Steuer, die durch Apples Anti-Steuerungs-Beschränkungen vor Erosion geschützt ist, nicht nur ein Geschäftskostenfaktor, sondern eine tiefgreifende und oft unüberwindbare Eintrittsbarriere, die Wettbewerb und Innovation an der Quelle erstickt.“
Da die derzeit geltende Anordnung bereits dazu geführt habe, dass Investoren größeres Interesse an App-basierten Geschäftsmodellen zeigten, spricht sich YC dafür aus, dass das Gericht die Anti-Steuerungs-Beschränkungen von Apple dauerhaft aufhebt, und so freien Wettbewerb und Innovationen im Tech-Start-up-Sektor zu fördern.
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