Es ist schwierig, über dynamische Strompreise zu schreiben, ohne dabei Tibber zu erwähnen. Nach unserer Einschätzung ist Tibber derzeit der bekannteste Anbieter solcher Tarife. Wir wollen aber keine Werbung machen, daher berichtet gerne in den Kommentaren von euren Erfahrungen mit anderen Anbietern.

Auf Tibber kommen wir zu sprechen, weil der Anbieter seine Vorbereitung für die Umstellung auf viertelstündliche Preise weitgehend abgeschlossen hat. In der Tibber-App lässt sich bereits ein neues Preis-Widget aktivieren, das von Oktober an automatisch den Preisverlauf im 15-Minuten-Takt zeigt. Die Basis hierfür schafft eine EU-Richtlinie, die ab dem 1. Oktober den Handel an der Europäischen Strombörse (EPEX) in diesem Rhythmus vorschreibt. Bislang wurden die Preise einmal pro Stunde aktualisiert.

Tarifwechsel will wohl überlegt sein

Das kann für Verbraucher positiv sein, muss es aber nicht. Daher sprechen wir auch keinesfalls eine pauschale Empfehlung für die Nutzung von dynamischen Strompreisen aus. Interessant wird das Ganze nur, wenn ihr den Strombezug mit eigener Solarproduktion und einer Speichermöglichkeit kombinieren könnt. Und auch dann empfehlen wir, einen Tarifwechsel in Ruhe und umfassend durchzurechnen.

Ohne ausreichend großen Akku fährt man mit klassischen Standardtarifen meist besser. Wer einen dynamischen Stromtarif nutzt, kann die Energie zwar an sonnigen oder auch windigen Tagen zu sehr günstigen Preisen beziehen, muss jedoch vor allem in den Abendstunden und am frühen Morgen Spitzen überbrücken, zu denen die Kilowattstunde durchaus auch deutlich über 50 Cent kosten kann.

Sparpotenzial theoretisch auch ohne Solar

Noch interessanter werden solche Tarife in Verbindung mit der mittlerweile von etlichen Akku-Anbietern bereitgestellten Möglichkeit zur bidirektionalen Nutzung. Ihr könnt eure Stromspeicher dann nämlich nicht nur über die Solaranlage, sondern auch über die Steckdose füllen. Die Hersteller der Akkus versprechen hier inzwischen sehr niedrige Verlustraten von deutlich unter zehn Prozent. In der Theorie könnte man sich sogar nur einen Akku kaufen und komplett auf das Solarsystem verzichten, wenn man diesen dann zu den täglichen Tiefstpreisen füllt und den gespeicherten Strom dann verwendet, wenn dieser im Bezug am teuersten ist.

Diese Optionen öffnen dann auch jede Menge Türen im Bereich der Heimautomatisierung. Abseits von engagierten Lösungen wie Home Assistant dürfte hier auch bei einfacheren Systemen wie Apple Home in nächster Zeit noch einiges passieren.

‎Tibber – Ökostrom (Kostenlos, App Store) →

Der Beitrag Dynamische Stromtarife werden bald im 15-Minuten-Takt abgerechnet erschien zuerst auf iphone-ticker.de.

Blog

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *