Das Deutschlandticket soll im kommenden Jahr teurer werden: Statt wie bisher 58 Euro wird es dann 63 Euro im Monat kosten. Das haben die Verkehrsminister der Bundesländer bei einer Sonderkonferenz in München beschlossen. Der Grund für die erneute Preiserhöhung ist ein ungelöster Finanzstreit mit dem Bund.

Bereits zu Jahresbeginn 2025 war das beliebte Ticket, das bundesweit Fahrten im Nah- und Regionalverkehr ermöglicht, von ursprünglich 49 Euro auf 58 Euro gestiegen. Jetzt also die nächste Erhöhung.

Finanzstreit zwischen Ländern und Bund

Seit Monaten streiten sich Bund und Länder darüber, wer wie viel zum Deutschlandticket beitragen soll. Die Verkehrsminister der Länder werfen dem Bund vor, sich nicht an Versprechen aus dem Koalitionsvertrag zu halten. So kritisierte etwa Katrin Eder (Grüne), Verkehrsministerin aus Rheinland-Pfalz, der Bund komme seinen Zusagen nicht nach. Dort sei ursprünglich vorgesehen gewesen, den Nutzeranteil erst ab 2029 schrittweise zu erhöhen – sozialverträglich, wohlgemerkt.

Fakt ist aber auch: Die finanzielle Lage im Bundeshaushalt ist angespannt. Milliarden fehlen, und sowohl Bund als auch Länder wollen ihren Beitrag zum Deutschlandticket auf jährlich 1,5 Milliarden Euro begrenzen.

Offiziell beschließt den Ticketpreis die Verkehrsministerkonferenz (VMK), bei der der Bund nur Gaststatus hat. Den formellen Beschluss muss später noch der Bundesrat absegnen – was als reine Formsache gilt. Bei der aktuellen Sonderkonferenz in München war Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) gar nicht persönlich anwesend – er ließ sich von einem Staatssekretär vertreten.

Ab 2027: Neuer Kostenindex geplant

Ab 2027 soll ein Kostenindex festlegen, wie sich der Preis des Deutschlandtickets künftig entwickelt. In diesen Index fließen unter anderem Lohn- und Energiekosten ein. Ziel ist es, sowohl für Fahrgäste als auch für Verkehrsunternehmen mehr Planungssicherheit zu schaffen.

Kritik von Verbänden und Verbraucherschützern

Nicht alle zeigen sich zufrieden. Die Allianz Pro Schiene hält die Preiserhöhung für einen Fehler: „Viele Menschen werden vor den Kopf gestoßen und die Zahl der Abonnenten dürfte kaum steigen“, so ein Sprecher. Unverständlich sei auch, dass der Bund lieber Milliarden in die Pendlerpauschale stecke, statt die Finanzierungslücke beim Deutschlandticket zu schließen.

Auch die Verbraucherzentrale übt Kritik: Die Erhöhung komme einem gebrochenen Versprechen gleich und sei eine Enttäuschung für viele Nutzerinnen und Nutzer.

63 Euro ab Januar 2026

Das Deutschlandticket bleibt, aber es wird teurer. Ab 2026 zahlen Fahrgäste 63 Euro im Monat, weitere Anpassungen könnten folgen. Die Politik verspricht Stabilität bis 2030, doch ob das gut ankommt, bleibt abzuwarten.

(via Tagesschau)

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